1B2ro9nMzeE,DgeAgILoLsOseNn:„Bacchanal“Unbekannt, 2. Hälfte 19. Jh.Inv.Nr. 59771St3e0inKgRuUtG:„Bacchanal“England, 1836Inv.Nr. 25406139Immer wieder begegnet uns Eisenkunstguss, der seine Blütezeit in derersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebte. Das Eisen ließ sich in die feinsten, fragilsten Sandformen gießen und eignete sich auch hervorragend zuSchmuckstücken. Die Güsse konnten vollflächig oder durchbrochen sein;letztere ließen sich auch auf Papier- oder Textilhintergründe, etwa Seide,applizieren. Eine der führenden Eisengießereien der Zeit, die der GrafenWrbna in Böhmen, war noch kreativer. Blanke Stahlplättchen fungiertenals Träger für kleine Eisengussreliefs und wurden dann in Gussornamentenzu Schmuckstücken gefasst. Auch die drei Grazien wurden in dieser Technikproduziert, als Glied eines Armbands(Abb.128). Denn auch diese drei weiblichen Wesen wird man als Grazien interpretieren dürfen, auch wenn sie sichweder an den Händen halten, noch sich zum Reigen aufgestellt haben.Bei einem Bacchanal ging es ordentlich zur Sache. Der Wein floss inStrömen. Die bocksbeinigen Satyrn becherten bis zum Umfallen. DieMänaden, die Bacchantinnen im Gefolge des Gottes des Weines, Bacchus(griech. Dionysos) gerieten in Ekstase. Diese orgiastischen Feste und Umzüge boten viel Raum für Phantasie zu bildlichen Darstellungen, in Bronzeebenso wie in Keramik gegossen(Abb. 129 und 130).