182 Giraffen und andere exotische„Viecher“ Feine Dame oder„Mitzi“ aus der Vorstadt: jeder Gesellschaftsschicht ihre eigene Giraffe; ob einfacher Zweifarbendruck als Massenware, ob lithographierte Umhängetücher für den Mittelstand oder feinster lithographierter Lederhandschuh. Als das erste dieser exotischen Tiere 1828 nach Wien kam, prägte es in der Folge einen eigenen Modestil„à la Giraffe“. Die naturkundlichen Expeditionen des frühen 19. Jahrhunderts weckten das Interesse an weiteren tierischen Exoten. Diese erfreuten sich zunehmender Beliebtheit und wurden in den Kreis der bildwürdigen Darstellungen aufgenommen, Lamas ebenso wie Kamele. Feinstes Leder wurde traditionsgemäß in Wien verarbeitet, häufig zu Hand schuhen. Auch die konnten sich der neuen Mode nicht entziehen. Seit der Erfindung der Lithographie wurde nach und nach nicht nur Papier, sondern auch Textil und Leder mit lithographischen Abbildungen versehen. So auch bei einem Paar„Giraffen-Hand schuhe“(Abb. 176). Auch das Giraffenmotiv auf einem Umhängetuch gelangte auf lithographischem Wege auf den Stoff (Abb. 177). Giraffen wurden ebenfalls, etwa mit einem Holzmodel, händisch auf den Stoff gedruckt(Abb. 178 und 179). 1 SC 76 HUDHAEM: E„NÀHlaAGNiDra-ffe“ Leder, lithographiert Gustav Autenrieth, Wien, vor 1837 Inv.Nr. 30188
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Ikonographie und Technik : ... oder wie die Bilder auf die Objekte
kommen / Mechthild Dubbi
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182
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