Mit alten KartenZur Vorgeschichte des QuartettspielsFranz Rendl11In einem kurzen Überblick soll hier auf die Geschichte, die Herkunft derSpielkarten und die der ersten Familien-Sammelspiele eingegangenwerden.Das Quartettspiel entstand aus der Aufteilung unserer alten Spielkarten invier gleichrangige Gruppen, die entweder vier Reichen, Jahreszeiten oderanderen Themen zugeordnet waren. Daraus konnten im Spiel einfacheEinheiten, Sets aus jeweils vier gleichwertigen Karten gebildet werden.Das Spiel mit den ersten KartenIn den traditionellen Spielkarten finden sich vor allem solche mit vierverschiedenen Symbolen oder Zeichen,„Farben“ genannt, in jeweilseiner gleichen Reihe von Werten. Die älteren davon sind die italienischenoder auch die sehr ähnlichen spanischen Spielkarten, die vermutlich überHandelswege etwa um die Mitte des 14. Jahrhunderts aus dem Orientnach Europa gelangten. Sie könnten ursprünglich von China nach Arabien und Ägypten gekommen sein. Vermutlich folgten sie dem Weg derPapierherstellung, die im 12. Jahrhundert in Europa übernommen wurde.Die exakte Herkunft ist mangels erhaltener Spiele aus der Zeit derÜbernahme nicht nachgewiesen. Die aus den genannten frühen Spielenheute noch erhaltenen Zeichen könnten auf vier Insignien der indischenGottheit Ardhanari verweisen: das Szepter, das Schwert, den Kelch undden Ring.1Bei dieser Deutung dürfte es sich aber um eine Reihe vonVerwechslungen handeln, weil die genannte Gottheit statt eines Stabeseinen Dreizack hält, der Ring eine Kette und der Krug eine indischeTrommel darstellt. Eine andere Quelle verweist auf den Weg von Arabiennach Italien und Spanien. Arabische Reiter sollen Schachspiele in Formvon Karten mit sich geführt haben, in der Zahl von 32 Blatt mit ähnlichenAUSSTELLUNG QUARTETTSPIELETMW 2017/18, Vitrine 1„Mit alten Karten“