Die öffentliche Diskussion um Provenienzforschung wird beherrscht von der Frage der Rückgabe von wertvollen Kunstgegenständen. Dabei wird meist übersehen, dass die Nazis hauptsächlich Objekte des alltäglichen Lebens, wie Radio- und Fotoapparate, Möbel, Fahrräder, Musikinstrumente, Wäsche, Autos oder Motorräder, von „rassisch“ und politisch Verfolgten gestohlen haben. Im Technischen Museum Wien, das seit jeher Objekte des Alltags sammelt, finden sich auch Gegenstände aus ehemaligem jüdischem Eigentum. Der vorliegende Band gibt nicht nur einen Überblick über die Bemühungen zur Provenienzforschung am Technischen Museum Wien in den letzten Jahrzehnten. Es zeigt auch die alltägliche Praxis des NS-Raubzugs, rekonstruiert die Lebensgeschichten der Beraubten und dokumentiert die Geschichte des Museums in der NS-Zeit.