26 junge Kaiser begegnet uns stets in Galauniform, sowohl in Ölgemälden als auch in Stahlstichen und Lithographien. Die Vorlage für das Seidenbild lieferte ein kolorierter Stahlstich von Carl Mahlknecht aus dem Jahr 1849, der sich wiederum von einem Gemälde von Anton Einsle inspirieren ließ. Es zeigt Franz Joseph I. in deutscher Feldmarschall-Galauniform mit dem Generalshut in der rechten Hand. Das Porträt des abgedankten Kaisers Ferdinand I. geht vermutlich auf eine graphische Vorlage von Tommaso Benedetti zurück. Auch im Jahr 1854 war der neue Kaiser noch jung, gerade 24 Jahre alt. Im April hatte Franz Joseph seine noch jüngere, erst 16 Jahre alte Cousi­ne Elisabeth, Herzogin in Bayern, geheiratet, die als MythosSisi in die Geschichte eingegangen ist und deren Schicksal bis heute, eineinhalb Jahrhunderte später, die Menschen bewegt, im Film, im Musical oder im Sisi-Museum in Wien. Ein ebenso zauberhaftes wie fragiles Objekt fand 1855 Eingang in die Sammlung, mit dem Eintrag:Portrait Ihrer Majestät der Kaiserin Elisabeth (Tuschgemälde) umgeben mit feinem Holzschnitzwerk u. Figural-Verzie­rungen aus Alpenblumen. Im Rahmen unter Glas. Das Tuschporträt des Objekts dürfte nach dem 1853 anlässlich der Verlobung des Paares von Franz Schrotzberg geschaffenen Ölgemälde entstanden sein(Abb. 18). Ein kleines ovales Medaillon zeigt den jungen Kaiser nach einer Lithogra­phie von Giovanni Bozza aus dem Jahr 1849(Abb. 17). Es handelt sich um eine Hinterglasmalerei, bei der auf der Rückseite einer dünnen Glasschei­be lichtundurchlässige Farben aufgetragen werden. Früher waren dies Öl­farben, heute werden zum Großteil Acrylfarben verwendet. Da die Hinter­glasmalerei eine Kaltmalerei ist, die im Unterschied zur Emailglasmalerei anschließend nicht eingebrannt wird, ist sie für mechanische Verletzungen sehr anfällig. Die sichtbaren Beschädigungen in dem kleinen Medaillon zeugen davon. Das junge Kaiserpaar Franz Joseph I. und Elisabeth erfreute sich bei den Kunstgewerbetreibenden großer Beliebtheit. Unzählige Kupfer- und Stahlstiche sowie Lithographien zeugen davon. Auch der Drechslermeister Franz Tautz in Wien verewigte das neue Herrscherpaar, und zwar in Wal­rosszahn(Abb. 19), wie der Originaleintrag im Inventar aus dem Jahr 1855 belegt. Allgemein ist uns das Material Elfenbein als aus den Elefanten­stoßzähnen stammend bekannt, doch auch die Zähne des Walrosses oder des Narwals lassen sich unter die Elfenbeine einreihen, im Unterschied