95säure(Cyanwasserstoff) bilden. Wie alle Objekte aus Salzen benötigt auchdieses Stück besondere konservatorische Maßnahmen.Kreuzanhänger aus den unterschiedlichsten Materialien finden sich in derSammlung in großer Zahl. Für die Glasschmuckproduzenten in Nordböhmen etwa waren sie nur ein Teil einer ganzen Palette an Bijouteriewarenwie Perlen, Ohrgehänge, Ringe, Broschen oder Knöpfe. Werden die kleinen Glasperlen oder-steinchen in Kreuzform zusammengeschmolzen odermontiert, so spricht man von„Perlenkreuzen“ oder auch„Kugelkreuzen“,Begriffe, die aus der Heraldik(Wappenkunde) stammen. Sind die gleichlangen Balkenenden des Kreuzes verbreitert, dann handelt es sich um ein„Tatzenkreuz“. Doch wie die Beispiele zeigen, lassen sich auch Mischformen dieser beiden Kreuzarten erzeugen, indem etwa Perlen zu Tatzen kreuzen zusammengeschmolzen werden(Abb. 83).Eine schwarze Kette mit einem Tatzenkreuz wurde im Inventar jahrzehntelang unter der Bezeichnung„Armband aus Horn“ geführt(Abb. 84). Erstein näherer Blick in das ursprüngliche Verzeichnis aus dem 19. Jahrhundertbrachte den Aufschluss darüber, um welchen Werkstoff es sich tatsächlich handelt, nämlich um einen„Schmuckgegenstand von Eichenholz ausIrland, durch langes Liegen im Torfmoor schwarz geworden“. Das Materialwurde wie Horn bearbeitet, also gedrechselt. Es schaut dem WerkstoffHorn in der Tat so täuschend ähnlich, dass es Kustoden jahrzehntelang zutäuschen vermochte.8in4FAoRrmMBeiAnNesDTaMtzITenKkRreEuUzZeAsNHÄNGERHolz, gedrechselt, GlassteineIrland, 1. Hälfte 19. Jh.Inv.Nr. 8488