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Ikonographie und Technik : ... oder wie die Bilder auf die Objekte kommen / Mechthild Dubbi
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102 Maria Mutter, Madonna, Heilige Mariendarstellungen gehören zu den häufigsten Bildinhalten der christli ­chen Ikonographie. Hl. Jungfrau Maria, Gottesmutter, Muttergottes, Ma ­donna mit dem Jesuskind, Maria mit dem Kinde sie trägt viele Namen. Die Stationen ihres Lebens haben sich in den Marienfesten im Jahreskreis manifestiert. Als Gottes Mutter betritt Maria die Bühne am 25. März mit Mariä Verkündigung(auchVerkündigung des Herrn), bei der ihr die Geburt ihres Sohnes Jesus angekündigt wird, der dann am 25. Dezember zur Welt kommen sollte und dessen Geburt später als Weihnachtsfest ge ­feiert wurde. Die Szene mit dem häufig lilientragenden Erzengel Gabriel, der Maria die frohe Botschaft bringt, ist ein beliebtes Bildmotiv, bei Leo ­nardo da Vinci und Raffael ebenso wie bei Tizian oder Peter Paul Rubens, um nur einige berühmte Meister zu nennen. Auch in das kunstgewerbliche Bildrepertoire wurde das Sujet aufgenommen und findet sich etwa als Emailmalerei auf zwei Steingutkannen(Abb. 94 und 95). Die authentische Apothekenkanne, eine feine Keramik aus Castelli, um 1700 in einer der traditionsreichsten Keramikregionen Italiens entstanden, ist vermutlich um 150 bis 200 Jahre älter als die schlichte, naiveKopie, die auch einer gewissen Komik nicht entbehrt. Handelt es sich doch um einen eher volkstümlichen Krug, ein nicht für Apothekenzwecke vorgesehenes Gefäß, das eine Apothekenkanne lediglich zu kopieren versucht. 9 M 4 aArPiäOVTeHrkEüKnEdNigKuAnNgNE: Fayence, bemalt Castelli(Italien), um 1700 Inv.Nr. 11322/475 9 M 5 aKrRiäUVGe:rkündigung Fayence, bemalt Verm. Italien, verm. 19. Jh. Inv.Nr. 11336/552