92 04-04: Modell im Maßstab 1:5 der Stadtbahnlokomotive Reihe 30, Mechanische Werkstätte W.A. Richter Söhne 1898, Inv.Nr. 40357 1893 als Chefkonstrukteur der k. k. österreichischen Staatsbahnen tätig, entwickelte eine eigene Dampflokomotive für die Stadtbahnstrecken. Für die geringen Stationsabstände von teils nur 800 bis 1000 Metern, die ein oftmaliges Anfahren erforderten, war keine große Dauerleistung gefragt. Vielmehr sollte der Zug schon nach 300 bis 400 Metern die Geschwindig­keit von 35 km/h erreichen, was eine große Anfahrleistung erforderte. Die Stadtbahnloks waren darauf ausgelegt, auf einer Steigung von 20 Promille einen Zehnwagenzug mit einer Masse von 150 Tonnen mit 35 km/h zu befördern. Um im Betrieb auf den Hauptstrecken außerhalb des Stadt­bahnnetzes genug Reserven zu haben, waren die Lokomotiven mit großen Wasserkästen ausgerüstet, die 8,3 Kubikmeter fassten. 14 Der Prototyp der Baureihe 30 wurde 1895 vorgestellt und bis 1901 in insgesamt 114 Exem­plaren geliefert. Um die Rauchbelastung in den Tunnelabschnitten gering zu halten, experi­mentierte man mit der Petroleumfeuerung System Holden, die schon zuvor von den k. k. österreichischen Staatsbahnen im Arlbergtunnel erfolgreich eingesetzt worden war. 15 Das System bewährte sich auf der Stadtbahn je­doch nicht und wurde schließlich durch eine Koksfeuerung ersetzt. Bei der Konstruktion der Personenwagen standen die besonderen Be­triebsanforderungen des Stadtbahnbetriebs im Mittelpunkt. Das wich­tigste Ziel war es, einen raschen Fahrgastwechsel zu ermöglichen. Auf