9204-04: Modell im Maßstab 1:5 der Stadtbahnlokomotive Reihe 30,Mechanische Werkstätte W.A. Richter Söhne 1898, Inv.Nr. 403571893 als Chefkonstrukteur der k. k. österreichischen Staatsbahnen tätig,entwickelte eine eigene Dampflokomotive für die Stadtbahnstrecken. Fürdie geringen Stationsabstände von teils nur 800 bis 1000 Metern, die einoftmaliges Anfahren erforderten, war keine große Dauerleistung gefragt.Vielmehr sollte der Zug schon nach 300 bis 400 Metern die Geschwindigkeit von 35 km/h erreichen, was eine große Anfahrleistung erforderte. DieStadtbahnloks waren darauf ausgelegt, auf einer Steigung von 20 Promilleeinen Zehnwagenzug mit einer Masse von 150 Tonnen mit 35 km/h zubefördern. Um im Betrieb auf den Hauptstrecken außerhalb des Stadtbahnnetzes genug Reserven zu haben, waren die Lokomotiven mit großenWasserkästen ausgerüstet, die 8,3 Kubikmeter fassten.14Der Prototyp derBaureihe 30 wurde 1895 vorgestellt und bis 1901 in insgesamt 114 Exemplaren geliefert.Um die Rauchbelastung in den Tunnelabschnitten gering zu halten, experimentierte man mit der Petroleumfeuerung System Holden, die schon zuvorvon den k. k. österreichischen Staatsbahnen im Arlbergtunnel erfolgreicheingesetzt worden war.15Das System bewährte sich auf der Stadtbahn jedoch nicht und wurde schließlich durch eine Koksfeuerung ersetzt.Bei der Konstruktion der Personenwagen standen die besonderen Betriebsanforderungen des Stadtbahnbetriebs im Mittelpunkt. Das wichtigste Ziel war es, einen raschen Fahrgastwechsel zu ermöglichen. Auf