24 lichst erwähnten Gebrüder Natterer erst jüngst gemacht und durch diesen die Kunst der Steigerung der Empfindlichkeit der Silberplatten für die Einwirkungen des Lichtes bis zu der höchsten Stufe erhoben worden. Es werden nun schon mit empfindlichen Nattererschen Platten und mit der Voigtländerschen Camera obscura, bei trübem Wetter binnen 5 bis 6 Secunden, bei reinem hellen Tage(im Schatten) binnen 2 Secunden, und im direkten Sonnenlichte, in der unmeßbaren Zeit des Abnehmens und schnel­len Wiederschließens des vor den Linsen angebrachten Deckels, Portraite und andere Bilder gemacht, welche alle Erwartungen weit übertreffen. Im Juni 1841 machen die Brüder mit einer Voigtländer-Kamera und speziell präparierten Platten zwei Sekundenbilder von einem Fronleichnamsumzug in Wien. Der Apothekersohn Carl Reisser, der ebenfalls zur Fürstenhofrunde zählt, macht im September desselben Jahres mit der Voigtländer-Kamera Aufnahmen von einer Fahnenweihe in Linz mit Belichtungszeiten zwischen drei und zehn Sekunden. Mit zunehmender Verbreitung der Daguerreotypie verzeichnet die Firma von Voigtländer einen ansehnlichen geschäftlichen Erfolg. Abgesehen von kompletten Kameras verkauft sie Tausende Objektive. Der kommerzielle Erfolg zieht jedoch das Zerwürfnis mit Petzval nach sich, welcher sich für seine Arbeiten nicht ausreichend entlohnt fühlt. Die Wege der beiden tren­nen sich 1845. Im Jahr darauf bietet Voigtländer neben der Metallkamera auch Modelle aus Holz an, eine Camera von Nußbaumholz, eingerichtet für viereckige Platten zweierlei Größe. Die Preise variieren je nach Ausführung der Kamera, Plattengröße und Objektiven zwischen 95 und 200 Gul­den. Das ist ein überaus stattlicher Betrag, hält man dem das monatliche Einkommen etwa eines Amtssekretärs mit 42 Gulden gegenüber. Petzval schließt nach dem Zerwürfnis mit Voigtländer mit dem Wiener Optiker und Mechaniker Franz Waibl einen Vertrag über eine Zusammenarbeit bezüg­lich der Herstellung von Objektiven. Doch lässt auch die Auflösung des Vertrags zwischen Waibl und Petzval nicht lange auf sich warten, nachdem Waibls Firma nicht besonders erfolgreich ist. Auf der Suche nach Kundschaft für die teuren Daguerreotypien entwickelt sich in den frühen Jahren eine Kultur von Wanderfotografen. Mit Voigt­länder-Kameras ausgestattet und mit verschiedenen in Wien erprobten chemischen Verfahren vertraut, suchen ambitionierte heimische Fotografen wie Anton Martin oder Joseph Weninger diverse Städte Europas auf, wo sie nach der Wiener Methode der Daguerreotypie arbeiten. Weninger foto­grafiert Anfang 1842 in Leipzig. Er wirbt in Anzeigen für seine Portraits in