884um6F1O93T0OPLATTEN und PLANFILM,Der Rollfilm ist bei anspruchsvollen Fotografen verpönt. Das dilettantischeKnipsen à la Kodak samt dem automatischen Entwickeln in eigens dafürkonstruierten Büchsen und Dosen wird kategorisch abgelehnt. Amateuremit künstlerischen Zielen würden sich einem solchen Vorgehen verweigern, heißt es lapidar. Für den seriös arbeitenden Amateur bilde selbst dieDunkelkammerarbeit einen wesentlichen Teil des Vergnügens, den er nichtmissen wolle, eine Art„selbständige Kunst“,weshalb„alle ernst arbeitendenAmateure“die Glasplatte bevorzugen und höchstens noch den Planfilmakzeptieren würden. Das Plädoyer für die Platte mag allerdings auch demUmstand geschuldet sein, dass der Herausgeber des Katalogs, in dem dasPlädoyer zu lesen ist,Langer& Comp.,nicht nur Fotohändler, sondern auchein bedeutender Plattenfabrikant ist, der die ehemalige Haacksche Fabrikübernommen hat. Abgesehen davon steckt hinter der Kritik an der„minder anspruchsvollen“Lichtbildnerei auch Kritik an einer speziellen Art vonHändlern, die billige Kameras und Fotoutensilien unter die Leute brächten,ohne die anspruchsvolle Beratung der traditionsreichen Spezialgeschäftebieten zu können: der Optiker, der Apotheker, der Drogist, der Basar, dieWarenhäuser und Ratengeschäfte,„die heute so viele Amateure in die Weltsetzen, ohne sich darum zu kümmern, ob dieselben reussieren oder nicht.“Im Katalog von Siegfried Wachtl, der in Wien einSpezialhaus für Photogra-