Bunte Welt: Kodachrome Agfacolor 123 Nachdem die Farbe mit dem Kodacolor­Film in der Kinoprojektion bereits Einzug gehalten hat, bringt Kodak Mitte der 1930er-Jahre mit dem Kodach­rome auch einen Farbfilm für Kleinbildkameras auf den Markt. Der Kodach­rome­Film wird in Patronen zu je 18 Aufnahmen angeboten. Er stellt einen dreischichtigen Schwarz-Weiß-Film dar, dessen Schichten durch Farbfilter voneinander getrennt sind. Beim Belichten nimmt jede der Schichten eine der drei Grundfarben rot, gelb und blau auf. Allerdings können die Aufnah­men nur als farbige Dias entwickelt und in Projektionen betrachtet werden; die Herstellung von farbigen Abzügen auf Papier ist noch nicht möglich. Von der deutschen Firma Agfa, die zur selben Zeit wie Kodak einen Farb­film zu entwickeln beginnt, stammt der Agfacolor-Neu­Film, der ebenfalls die Vision der Farbfotografie in erreichbare Nähe zu rücken verspricht. Der Film kann in der Leica, der Contax und ähnlichen Kleinbildkameras verwen­det werden. Die erhältlichen Tageslichtpatronen erlauben 36 Aufnahmen zu machen. Die Filmstreifen werden als 5 x 5 Zentimeter-Diapositive ent­wickelt und mit Diaprojektoren vorgeführt. Der Farbfilm kommt in unter­schiedlichen Sensibilisierungen heraus, für Kunst- und für Tageslicht. Denn das blauere Tageslicht verlangt nach geringerer Blau-Empfindlichkeit, das langwelligere Kunstlicht nach geringerer Rot-Empfindlichkeit. Grundsätzlich gelangen bei der Aufnahme die Komplementärfarben des Motivs auf das Negativ, während das Dia nach der Entwicklung wieder die ursprünglichen Farben annimmt. Beim Kopierverfahren ist es manchmal notwendig, mit Filtern den Farbton etwas zu korrigieren, nachdem die Aufnahmeverhältnis­se zu Farbabweichungen führen können. Macht sich ein Farbstich unange­nehm bemerkbar, wählt man zur Korrektur den entsprechenden Filter. Die Filter sind in unterschiedlicher Abstufung erhältlich und können einzeln oder kombiniert angewendet werden. Damit lässt sich jede gewünschte Farbnuance gewinnen. Der Kopierapparat Agfa Multiplikator erleichtert das Experimentieren mit Filtern beim Kopieren. Der Apparat hat 25 Objekti­ve, vor die jeweils andere Filter gesetzt werden können. Auf diese Weise 69 Agfa-Prospekt, 1959