14Zeichen: Stab(Gerichtssymbol), Schwert, Kelch und Münze.2Leider istkein derartiges Spiel erhalten geblieben oder auch noch nicht gezieltdanach geforscht worden. Die ersten Bezeichnungen für das Spiel inEuropa weisen auf eine Herkunft aus Arabien hin. Der arabische Namefür die Karten lautet„nabas“, in den ersten Erwähnungen in Spanienwurden sie„naipes“ und in Italien„naibbe“ genannt, wie eines derersten behördlichen Verbote des Spieles um 1376 in Florenz belegt. DieBezeichnung„Naib“ – im Arabischen der Stellvertreter, hohe Beamte –für eine der hohen Figuren im Spiel könnte ebenfalls Namensgebergewesen sein.Möglicherweise lässt sich nicht nur die Herkunft der Karten mit den ersten Nennungen dafür in Spanien und Italien erklären. Ein Ausdruck ausdem Hebräischen,„Naibes“, bedeutet so viel wie„Voraussagung“ und„Nabi“ im Arabischen der„Prophet, Wahrsager“. Damit begründet sichdie andere Annahme, dass die Karten ursprünglich für die„Voraussagung der Zukunft“ oder die„Wahrsagung“ verwendet wurden.3Bei der weiteren Verbreitung der Karten in Europa – von Italien nachDeutschland und in die Schweiz sowie nach Belgien und Frankreich –wurden die Zeichen der Karten in Varianten verändert: in die„Deutschen“ mit Eichel, Laub, Herz und Schelle, die„Schweizer“ mit Eichel,Schilt, Rose und Schelle und die„Französischen“ mit Treff, Pik, Herzund Karo.Das Spiel mit dem TeufelDen vier Farben oder Zeichen der Karten wurden entweder weltlicheMächte und Reiche oder auch Jahreszeiten zugeordnet, mit Werten in dergegebenen Hierarchie: drei bis vier hochrangige Figuren und Zahlenkarten von eins bis zehn.Das Kartenspiel stand bald im Ruf eines Glücksspiels, ähnlich dem Würfelspiel, und wurde mit dem Teufel in Verbindung gebracht, in einer Predigt sogar als„Brevier des Teufels“ bezeichnet. So kam es schon früh zuVerboten des Spiels, wie vorliegende Anordnungen beweisen. Erst diesebestätigen uns dessen Verbreitung, weil Kartenspiele aus jener Zeit leidernicht erhalten geblieben sind. Oft wurden die Spiele nach behördlichenVerboten und der Bezichtigung des Bunds mit dem Teufel vernichtet oderöffentlich verbrannt.