28 Nach zwei von ihm dazu verfassten ausführlichen Erläuterungen,Chartilu­dium Logicae, Krakau 1507, undLogica memorativa, Straßburg 1509, fand seine Methode schließlich Akzeptanz und Anerkennung. 13 Ein weiteres bekanntes Beispiel für den Einsatz von Karten im Unterricht sind jene für den jungen Ludwig XIV.(1638–1715) in Frankreich. Im Jahr 1644 ließ dessen Erzieher Kardinal Mazarin(1602–1661) vier Kartenspiele für den Dauphin mit Radierungen des bekannten Künstlers Stefano della Bella(1610–1664), der sich zu dieser Zeit in Paris aufhielt, illustrieren. Die Spiele repräsentieren drei Wissensgebiete, eines zu Geografie/Erdkunde, den Kontinenten und Ländern der Erde, zwei zu den Personen des Adels beziehungsweise den Königen Frankreichs und zu berühmten Königinnen sowie das vierte zu Metamorphosen oder Fabeln. Die Karten deckten den größten Teil des Lehrstoffs für den damals Sechsjährigen ab. 14 Im ersten Beispiel handelt es sich um Spielkarten mit einigen zusätzlichen, mnemo­nischen Farbzeichen und Symbolen, wie Tierbildern und verschiedenen Gegenständen, und im zweiten um solche, auf denen lediglich die ge­bräuchlichen Kartensymbole abgebildet sind. Beide Kartenspiele waren über das übliche Maß mit Informationen, die beim Spiel aufgenommen werden sollten, grafisch und/oder schriftlich angereichert. Spiele mit Angaben über gesellschaftliche Hierarchien, Geografie, Lite ­ratur und Malerei gab es seit dem bekanntenAmbraser Hofämterspiel (Wien/Tirol) aus der Zeit um 1450, in welchem alle am Hof Beschäftigten genannt sind, bis zu den heute dafür bekannten Quartettspielen immer wieder: Ende des 18. Jahrhunderts zum Beispiel in den meisten Tarock­Spielkarten, wie anschließend beschrieben, oder in den klassischen Karten mit deutschen Farben. Letztere haben den Vorteil, dass im Gegensatz zu den Karten mit französischen Farben auch die Zahlenkarten illustriert sind. Doch auch mit französischen Karten versuchte man, wenn auch nur mit den Figuren-Karten, inhaltlich mehr anzubieten, so zum Beispiel Spiele mit Bildern zu Titeln, wieGalerie- oderTheater-Whist. Tarocke boten diese Möglichkeit viel mehr noch auf den 22 Trumpfkarten, die dafür auch ausgiebig genutzt wurden. Das Technische Museum Wien verfügt über einen sehr schönen Bestand aus der Zeit um 1800, Spiele mit Ansichten von Paris, China oder Afrika, mit Darstellungen zum Bergbau, von Szenen aus dem Theater oder zuIndustrie und Glück, mit Bildern aus der Welt der exotischen Tiere, der Mythologie oder der Phantasie. Auch diese Spiele informierten über jeweils aktuelle Themen zu Geo­grafie, Wirtschaft, Technik und Kultur. Das Spiel mit den Ansichten aus