46Die SpielregelnFestzuhalten ist an dieser Stelle: Im Namen„Quartett“ verbergen sichdie ursprünglichen und eigentlichen Spielregeln. Es geht darum, vier zueiner Gruppe zusammengefasste Karten zu sammeln. Sämtliche Kartenwerden unter den Mitspielern verteilt. Der Reihe nach darf man vonanderen Mitspielern Karten verlangen und so versuchen, Vierergruppenzusammenzustellen. Hat man eine solche beisammen, so darf man sie alsQuartett ablegen. Die Karten sind deshalb nach dem Muster 1a bis 1d, 2abis 2d und so weiter durchnummeriert, was dann bei 36, später 32 Karten18neun beziehungsweise acht Quartette ergibt. Es gewinnt, wer die meistenQuartette vor sich abgelegt hat.Diese Spielregel ist immer wieder erweitert worden, offenbar deshalb, weildas edukative Potential der Karten mit einfachem Quartettsammeln nichtausgeschöpft wird. Die Motive sind durch einen lehrreichen Text erläutertund im Quartett zu einer inhaltlichen Einheit gruppiert. Das erschließt sichden Spielern jedoch nicht durch das bloße Sammeln nach Zahlen undBuchstaben, und so ist die Idee, die seinerzeit noch hinter den Karteikarten mit den Literaturzitaten stand, eigentlich desavouiert. Deshalb, so darfman mutmaßen, tauchte ab den 1950er-Jahren beispielsweise in den rechtweit verbreiteten Städtequartetten eine edukativ motivierte Variante derSpielregeln auf:„Wenn ein Spieler auf die Befragung ein Blatt abgeben muß, mit welchemder Frager ein Quartett auslegt, hat er das Recht, das ausgelegte Quartettumzudrehen und die auf den Blättern angeführten Daten vom Aufleger zuerfragen. Kann dieser die Daten nicht sagen und der Gegenspieler schon,so kann dieser das Quartett rauben und als eigenes auslegen.“19In den 1960er-Jahren wurden noch weitere Varianten der Spielregeln kreiert,die nur bedingt dem Versuch geschuldet sind, einen Lerneffekt zu erzielen.Es wurde schlicht versucht, den Spielwitz zu erhöhen. So legte etwa dieBielefelder Spielkarten GmbH 1962 das Quartettspiel„Auto Test“ auf, beidem die Vierersets nach Automobilmarken sortiert sind. Jeweils eine dieservier Karten ist die sogenannte„Firmenkarte“, auf der sechs Fragen zurGeschichte des Herstellers stehen. In Kombination mit dem Sammeln vonQuartetten wurden dann Punkte vergeben. So sollten sich„im Verlauf desSpiels[…] eine Reihe von interessanten Möglichkeiten“ ergeben,„die einschlauer Spieler bald herausfindet.“ Es wurde also mit den Spielregeln experimentiert und nach spannenderen gesucht. Zwei Jahre später, 1964, war