72 KINDERBUCH„RELLIS RITT INS RÄTSELLAND“ von Hanna Schiff, 1933, Privatbesitz des Mainzer Verlags Josef Scholz. 6 Neben vielen männlichen Gestaltern wie Arpad Schmidhammer(1857–1921), Otto Gebhardt(1874–1955) oder Eugen Osswald(1879–1960), um nur einige anzuführen, beauftragte Scholz auch mehrere Gestalterinnen. Das Sprachenquartettspiel„Parlez-vous Français?“ wurde zum Beispiel von Brita Ellström(1873–1945) gestaltet. Die Schwedin studierte von 1894 bis 1899 an der Kunstakademie in Stockholm. Von der Ölmalerei kommend, wandte sie sich später der Illustration von Kinder- und Jugendbüchern zu. Für den Scholz-Verlag führte sie mehrere Aufträge aus, zum Beispiel auch ein Malbuch(1912) und ein Bilderbuch mit dem Titel „Ticktack“(1914). 7 Das Lernspiel„Parlez-vous Français?“ vermittelt ein Bild anständiger Kinder nach bürgerlichem Ideal. Die Illustrationen erinnern an Schulbücher aus der Zeit um 1910. 8 Auch wenn Frauen damals bereits an einigen Hochschulen Zugang zur künstlerischen Ausbildung hatten, war es noch die Regel, dass sie ihre Karriere stark einschränken oder aufgeben mussten, nachdem sie geheiratet hatten. 9 So sind die Spiele ein beachtenswertes Schaffenszeugnis damaliger Gestalterinnen.
Dokument
Quartettspiele : Sortierungen eines Zeitvertreibs ;
[Sammelband] / Anne Biber, Anne-Katrin Ebert, Franz Rendl, Christian Stadelmann, Wolfgang Stritzinger, Thomas Winkler
Seite
72
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