75Wehrli AG in Kilchberg im Kanton Zürich als Quelle der Fotos angegeben.Mitte der 1890er-Jahre eröffneten die Brüder Bruno, Harry und Arthur Wehrliein Fotogeschäft, das sich 1904 mit dem Luzerner Fotogeschäft Bachmannzum Photographie-Verlag Wehrli AG formierte. Nach der Fusion mit Photochrom& Co. 1924 war der Verlag als Photoglob Wehrli AG aktiv. Berühmtwurde der Verlag für Ansichtskarten von Schweizer Land- und Ortschaften,die das Image der Schweiz international prägten.16Im Verlag Josef Scholzentstand 1931 das Quartettspiel„Die schöne Stadt Wien“. Die Titelseitehatte einen Kunstdruck als Vorlage und zeigt den Blick von der Kärntnerstraße auf den Stephansdom. Der Druck ist von dem österreichischen Aquarellmaler Rudolf Preuss(1879–1961) signiert.17Die Kartenmotive selbst bildenFotografien unterschiedlicher Sehenswürdigkeiten Wiens. Ebenfalls amÜbergang zur Einführung fotografischer Druckvorlagen steht das„Weltflug-Quartett“(1932/33) des Verlags J. W. Spear& Söhne, Nürnberg. DerDeckel der Schachtel zeigt eine Reproduktion einer Originalgrafik mit Textim Zweifarbendruck, die Karten sind dagegen schwarz-weiß und greifen aufFotos als Vorlagen zurück.Die drei exemplarisch herausgegriffenen Spiele verkörpern nicht nurstilistisch einen etwa von den 1920er- bis in die 1940er-Jahre verbreitetenTypus von Quartettspielen, sondern sollen auch auf die damalige Bedeutung geografischer Themen verweisen. Interessant ist zudem die Nähe zuPostkartenmotiven der Zeit, die bei den beiden erstgenannten Beispielenzu beobachten ist. Sowohl auf Postkarten als auch auf Quartettkartenentsprachen Abbildungen damals häufig einem bestimmten Kanon anwiederkehrenden Motiven und Blickachsen. Sowohl Postkarten als auchQuartettkarten waren offenbar Medien, über die sich nationale Identitätsbilder verbreiten ließen. Eine Zuspitzung fand dies im stärker werdendenNationalismus mit der Idealisierung von Heimatbildern und setzte sich inder Tourismuswerbung über Quartettspiele des späten 20. Jahrhundertsfort(vgl. den Beitrag von Christian Stadelmann).DrucktechnikenIn der Spielkartenherstellung wurden Produktionsschritte in der Regel sehrfrüh maschinell umgesetzt. Der Druck stellte einen wichtigen Kostenfaktordar.18Grundlegend für ein Verständnis der Drucktechniken ist,19dass es sichbei den Quartettkarten der industriell produzierenden Verlage praktischnie um Originalgrafiken handelte, bei denen die Druckform vom Künstleroder der Künstlerin im Original bearbeitet worden ist. In der Regel wurden