125 mit zunächst Steyr-Puch aus Österreich, später dann Scaldia aus der Sow­jetunion, DAF aus den Niederlanden, Volvo aus Schweden und Škoda aus der ČSSR. Mit neun Quartetten überforderte die Quartettstruktur ganz offensichtlich das angestrebte Gliederungsschema nach Nationen. Es gab schlichtweg nicht genug Nationen mit jeweils vier Automarken. Die Macher des Auto-Quartetts von Piatnik ergänzten die Reihen daher mit anderen Trucks,Racers undOld Timers. Innerhalb dieser thematischen drei Quartette lässt sich wieder nach Nationen unterscheiden, so finden sich bei den Trucks die Marken Mercedes und Henschel aus Deutschland sowie Citroën aus Frankreich und Commer aus England. DasRennwagen-Quar­tett besteht aus drei Formel-Fahrzeugen, Lotus und Cooper aus England, Ferrari aus Italien sowie dem Porsche GT 904 aus der Sportwagen-Klasse. Es ist zu vermuten, dass der Porsche auch deshalb in das Quartettspiel aufge­nommen wurde, weil außer Ferrari alle weiteren Formel-Teams dieser Jahre aus Großbritannien stammten. Die goldene Regel für die thematischen Quartettspiele schien damals aber offensichtlich: Niemals mehr als zwei Karten von einer Nation. Die thematischen Quartettspiele banden somit Lastwagen und Rennwagen der großen europäischen Nationen England, Frankreich und Deutschland zusammen. Die Gliederung nach Nationen war weder naheliegend noch einfach zu ver ­wirklichen. Es wäre möglich gewesen, die Quartette nach unterschiedlichen Automobiltypen, Limousinen, Cabriolets, Kleinstwägen, Trucks et cetera aufzubauen. Auch eine Gliederung nach bestimmten technischen Kenn ­zahlen oder Farben wäre denkbar gewesen. Dass sich die Hersteller für das Nationenprinzip entschieden, verdeutlicht einerseits die große Bedeutung, die die nationale Konkurrenz zumal im europäischen Kontext damals nach wie vor hatte. Andererseits steckten in der Zuordnung der Marken zu Natio­nen nationale Stereotype, die das Markenbild maßgeblich beeinflussten. So stellte Karl Tschernutter in seiner Dissertation über das Image des Perso­nenwagens 1967 folgende, auf dem Image des Herkunftslandes basierende Eigenschaften der Automobilmarken zusammen: Deutsche Wagen seien zuverlässig, preiswert, qualitativ hochwertig, elegant[], strapazierfähig [] aber nicht sehr individuell. US-amerikanische Fahrzeuge hingegen cha­rakterisierte er alsstark auf Äußerlichkeiten abgestimmt, luxuriös, protzig, für das Gros unserer Konsumenten unerschwinglich. Britische Erzeugnisse bezeichnete er alsvertrauenswürdig, etwas zu konservativ[] zweckmäßig, jedoch zu teuer. Die französischen Automobile waren für ihnindividuell undrealistisch, sie wiesenneue Konstruktionsgesichtspunkte auf und seienwirtschaftlich, allerdingsetwas auffällig. Und italienische Pkw schließlich befand er alstemperamentvoll, schnittig undhochtourig,