128QUARTETTSPIEL„9 x AUTOTRADITION“Wiener Spielkartenfabrik Ferd. Piatnik& Söhne, 1969Inv.Nr. 99099reich wurde der erstmalig auf der Jubiläumsausstellung 1898 präsentierteSiegfried Marcus-Wagen als das erste Automobil der Welt gehandeltund seine Herstellung auf das Jahr 1875 datiert. Anlässlich des 75. Jubiläums des Benzinautomobils 1950 fuhr der bekannte Journalist AlfredBuberl(1923–2010) mit dem Marcus-Wagen vom Technischen MuseumWien zum Schloss Schönbrunn.25Erst 1968 sollte der damalige Kustos desTechnischen Museums Hans Seper(1924–2004) auf der Grundlage unveröffentlichter Quellen eine Neudatierung auf 1888/89 vornehmen.26Es istdaher zumindest bemerkenswert, dass der Wiener Verlag Piatnik auf denMarcus-Wagen verzichtete. Im gesamten Quartett fehlen österreichischeFabrikate. Weder der Marcus-Wagen noch der legendäre Steyr 380 beiden„Trucks“, noch der Puch 500 im Quartett der„Rest-Nationen“ fandenAufnahme. Beim Quartettspiel„Autotradition“ fiel, nachdem 1970 dieZahl der Karten von 36 auf 32 reduziert wurde, ein ganzes Quartett weg.Es war ausgerechnet das Set Nummer 9„Steyr”, also die vier Automobiledes einzigen österreichischen Autobauers. Österreichischen Patriotismuskonnte man dem Verleger hier, wie auch im Falle des Vorläufers„AutoQuartett“ wohl kaum vorwerfen. Vielmehr wird vermutlich die Orientierungauf einen internationalen, europäischen Binnenmarkt in dieser Auswahldeutlich.Neben dem Benz-Dreirad gehört der Ford T ebenfalls bis heute zu denMeilensteinen einer Automobilgeschichte der Neuzeit. Mit 15 Millionen