142Eheschließung die fristlose Auflösung des Dienstverhältnisses.8Erst mitdem Bundesgesetz vom 1. Juli 1975 über die Neuordnung der persönlichen Rechtswirkungen der Ehe konnte in Österreich auch der Mann seinerEhefrau nicht mehr verbieten, berufstätig zu sein. Aufgrund der Tatsache,dass beide Ehepartner gleichermaßen für den Unterhalt der Familie zuständig waren, wurde die Hausarbeit als gleichwertiger Beitrag anerkannt.9Veränderte wirtschaftliche Bedürfnisse waren stets die maßgeblichen Faktoren für die Ausrichtung der Beschäftigungspolitik. Das Paradebeispielfür die nachfragegesteuerte Einbeziehung der Frauen in den industriellenProduktions- und Wertschöpfungsprozess ist der nationalsozialistischeVierjahresplan. Der Beruf der Technischen Assistentin für Materialprüfungentstand in Deutschland 1907 und war für das Militär bereits im ErstenWeltkrieg von großer Wichtigkeit. Um 1938 betonte das Amt für Berufserziehung und Betriebsführung der Deutschen Arbeitsfront, dass solcherleiTätigkeit„infolge ihrer Knifflichkeit und der Feinheit der Apparatur eineausgesprochene Frauenarbeit ist.“10Gleichzeitig wurde eine definitivpositive Berufsprognose für die kommenden Jahre erstellt, da der Ausbauder Wehrmacht und der Rohstoffmangel einen effizienten Werkstoffeinsatznotwendig machten.Ansonsten wurde die Geschlechtertrennung bei der Berufswahl bis weitin die Nachkriegszeit fortgeschrieben. Aufgrund des Wegfalls der enormen Arbeitskräfte-Nachfrage in der Rüstungsindustrie verschoben sichdie Berufsbilder nach 1945 zurück in das traditionelle Normengefüge. Soapellierten Berufs-Ratgeber wieder an den Entdecker- und Forschergeistder Burschen, den Mädchen stellten sie eher Sicherheit und verbesserteVerdienstmöglichkeit in Aussicht. Das Einende war vielleicht der Impetus,nur ja die richtige Wahl zu treffen, um möglichst lange mit Begeisterungdem Beruf nachgehen zu können.11Neben der richtigen Berufswahl stand seit den 1960er-Jahren der Appell zurFort- und Weiterbildung im Vordergrund, um im anbrechenden postindustriellen Zeitalter nicht bald zum„Alten Eisen“ zu gehören. Gerade in dynamischen, expandierenden Hochtechnologiesparten wie der Luftfahrt wurdelebenslanges Lernen zum Berufs-Credo. Doch abgesehen davon: Nochimmer konnten sich Sachbuch-Autoren nur vorstellen, dass der Bub denPilot und das Mädchen die Stewardess als Traumberuf vor Augen hat.12So ist es offensichtlich, dass sich gesellschaftliche Postulate in der Weltder Spiele abbilden. Fragt man heute Sammler, wer die ab den