76Terracotta, nach dem italienischen„terra cotta“= gebrannte Erde, ist unsvor allem in seiner roten Variante geläufig, hergestellt aus eisenhaltigem,roten Ton. Allgemein bezeichnet Terracotta auch eine unglasierte Keramik.Mit ihrem roten, porösen, unglasierten Scherben finden wir sie heute alsBlumentöpfe in jedem Gartencenter. Der Werkstoff ist alles andere alsspektakulär. Was man neben Blumengeschirren sonst noch daraus machenkann, ist schon eher sehenswert. Die Tonmasse lässt sich hervorragend inGipsformen gießen oder pressen und auf diese Weise in jeden beliebigenDekor verwandeln. So auch in eine„Abendmahl-Szene“, die den Spiegel(den Mittelteil) eines Tellers ziert(Abb. 62).Vermutlich wird die Szene auf den ersten Blick irritieren, sind wir doch sosehr an die Darstellung von Leonardo da Vinci gewöhnt, dass wir denken, das„Letzte Abendmahl“ MUSS an einer langen Tafel stattgefundenhaben. Doch hat es immer wieder Künstler gegeben, die das Ereignis alsTischrunde darstellten, wobei die Teilnehmer des Mahls um einen eckigenoder runden Tisch gruppiert sind. Eines der bekanntesten Gemälde in6„D2aTsElLeLtzEtRe: Abendmahl“TerracottaParis, 1850Inv.Nr. 25432