78Dresden ansässige Glasproduzent Paul Sievert entwickelte zu Ende des19. Jahrhunderts ein neues Verfahren, das er 1892 in zahlreichen Ländern– neben dem damaligen Königreich Sachsen auch Belgien, Frankreich,Großbritannien, Nordamerika und 1893 auch Österreich-Ungarn – zumPatent anmeldete. Es war ein Glasstanzverfahren, mit dem sich flache,reliefartige Glasgegenstände in größerer Menge erzeugen ließen. Dabeiwurde das flüssige Glas nicht mehr in Formen gegossen und dann miteinem Stempel gegen die Wände gepresst. Vielmehr wurde das Glas aufeine glatte Fläche gegossen, zu der erforderlichen Plattendicke ausgewalzt und dann, im noch nicht erstarrten Zustand, mit Formwerkzeugenausgestanzt. Die Formen mit den Mustern und Bildern waren auf einerWalze montiert. Die ausgestanzten Teile, die noch an kleinen Stegenzusammenhingen, kamen danach in den Kühlofen, wurden später auseinandergebrochen und durch Schleifen nachbearbeitet. Es verwundert nicht,dass diese gänzlich neue Technik unter dem Stichwort„Patent Sievert“auch Eingang in eine museale Sammlung fand.6(n5acRhECLIhErFis: t„iaCnhFrirsiteudsrkiochpfT“ieck)Eisen, gegossen, gefirnisst, invergoldetem RahmenJoseph Glanz, Wien, 1835Inv.Nr. 56166„A6pPoRsUteNlvKaVsAeS“E:Einsatz:„Christuskopf“(nachChristian Friedrich Tieck)Bronze, gegossen, EinsatzvergoldetBerlin, 1843Inv.Nr. 5854