122 1 N 1 a 3 chMREaDffAaeILlsLON: „Madonna della Sedia“ Terracotta Paris, 1850 Inv.Nr. 65887 Sehr rudimentär hat sich das Thema auch in einem Relief aus künstlichem Alabaster erhalten. Hier wurde die Figur des Johannes eliminiert, übriggeblieben ist die Madonna mit dem Kind, wobei die charakteristische Stuhllehne jedoch eindeutig erkennbar ist(Abb. 115). Künstlicher Alabaster ist nicht gleich künstlicher Alabaster. Das Kruzifix von Lorenz Rohlik, das weiter oben vorgestellt wurde(vgl. Abb. 69) besteht aus anderen Ingredienzien als diese Madonna. Hatte Rohlik reinen Salpeter geschmolzen, so war die gängigere Methode, die Salze Gips und Alaun zu mischen. Dies dürfte bei der Madonna auch der Fall sein. Völlig aus dem ursprünglichen Kontext mit dem namensgebenden Stuhl und dem kreuztragenden Johannes herausgelöst ist schließlich ein kleines Medaillon, das galvanoplastisch erzeugt wurde(Abb. 114). Es gehört zu der bereits besprochenen Mustertafel und befindet sich dort in illustrer Gesellschaft(vgl. Abb.106). Die Bestrebung, unedlere Metalle edler ausschauen zu lassen, in diesem Falle mittels Elektroplattieren, hatte auch vor der„Madonna della Sedia“ nicht Halt gemacht.
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Ikonographie und Technik : ... oder wie die Bilder auf die Objekte
kommen / Mechthild Dubbi
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