42Die angestrebte einheitliche Gebäudegestaltung der Hochbauten waraufgrund des unterschiedlichen Geländeniveaus sehr schwierig. An denVorderfronten der Stationsgebäude ist deutlich der unterschiedlicheNeigungswinkel der Straßen sichtbar. Dennoch erzeugen die horizontalen Fugenbilder einen klar und universell erkennbaren Gebäudetypus,der leicht zugeordnet werden konnte. Durch sich wiederholende Details,wie das Zusammenspiel von Glas- und Eisenelementen, die strengeGliederung der Gebäudefronten und die dazugehörigen Elemente, wieBeleuchtungskörper, Schutzgitter und Eingangsportale, konnte einGebäudecharakter erschaffen werden, den man sofort mit der Gürtelliniein Verbindung brachte.Die WientallinieBetrachtet man die Wientallinie in ihrer heutigen Erscheinung, soerkennt man sofort ein wesentliches Detail – nämlich den neben demGleisbett parallel verlaufenden Wienfluss. Tatsächlich wurde zunächst dieWienflussregulierung geplant und umgesetzt. Dadurch ergab sich dieparallel verlaufende Gleistrasse, die vom Flussbett nur durch eine Mauergetrennt war. Auch die bauliche Ausführung des Wienflusses bestimmtedas Erscheinungsbild der Trassenführung maßgeblich; insofern verschwand das Gleisbett an der Stelle, an der auch die Wien in denUntergrund führte, und kam wieder zum Vorschein, wo auch der Flussan die Oberfläche trat.Diese Linie wird unterteilt in eine Obere und eine Untere Wientallinie undmisst insgesamt 10,8 Kilometer.26Die Stützmauern, welche die Einschnittein Richtung der Straßen befestigten, wurden aus Bruchstein gefertigt, wiees bereits bei der Vorortelinie der Fall war.„Die Sohlen, die vorbereitenden Widerlager und die Wölbungssegmente des Wienbettes, die anstelleder Brücken ausgeführt wurden, sind aus Beton; die anschließenden Eindeckungen der Bahnlinie mussten wegen der geringen Konstruktionshöheje nach Spannweite aus Walzeisen- oder Kastenträgern mit Quergewölbenaus Beton als Füllung konstruiert werden.“27Bei der Station Karlsplatzwurden – wie auch schon bei der Donaukanallinie – hierfür Eisenbetonkonstruktionen verwendet.Bei der Wientallinie legte man Wert darauf, dass sie, als Tunnelsystemangelegt, gänzlich im Erdboden verschwand und nur durch die für den Zugang erforderlichen Hochbauten erkennbar war – ganz im Gegensatz zur