43 Gürtellinie, bei der man sich durch die als Hochbauten sichtbaren Trassen bemühte, eine verbindende Wirkung zu erzielen. Hier ging man davon aus, genug Raum für größere Plätze, Boulevards und Prachtstraßen zu schaffen. Betrachtet man die Straßenachsen vor dem Schloss Schönbrunn, so stimmt diese Annahme. Allerdings führte die Planung von großen Plät­zen auch zu großen, teilweise bis heute ungelösten, verkehrstechnischen Problemen beispielsweise am Karlsplatz. Die beiden Pavillons 28 der Hal­testelle Karlsplatz, die ursprünglich den Zutritt zur jeweiligen Fahrtrichtung gewährleisteten, sind bis heute erhalten geblieben, allerdings nur weil sie 1971 unter Denkmalschutz gestellt wurden. Ihres ursprünglichen Existenz­grundes wurden sie allerdings beraubt, und so gliedern sie sich vor der Karlskirche und der Technischen Universität Wien in den Resselpark als begrenzendes Element zur Straße ein, ohne dabei als Stationsgebäude in Gebrauch zu sein heute werden sie als Kaffeehaus und Ausstellungs­raum genutzt. Außerdem ist zu erwähnen, dass die Pavillons zwar unter Denkmalschutz gestellt, aber dennoch gänzlich abgetragen und an einem anderen Platz wieder errichtet wurden. Der Stationspavillon in Hietzing dagegen blieb nicht erhalten. Der Originalpavillon wurde zwischen 1963 und 1964 29 abgerissen und musste dem heutigen Stationsgebäude mit Flugdach weichen. Eine Ausnahme und ein absolutes Highlight auf dieser Linie bildet der Hofpavillon, der sich der Station Hietzing zuordnen lässt und vor der Abrissbirne verschont blieb. Er wurde einzig und allein für Kaiser Franz Joseph, die kaiserliche Familie und die Hofgesellschaft geplant und erbaut. Ursprünglich war er nicht Teil des Ausschreibungsrahmens, und Otto Wagner musste sich sehr darum bemühen, bis er diesen zusätzlichen Pavillon entwerfen und anschließend bauen durfte. Der Hofpavillon steht heute unter Denkmalschutz. Allerdings wurde er stark verändert, weshalb er heute nicht mehr in der gleichen Pracht erstrahlt, wie er einst in seinen Anfängen geglänzt haben muss. Zwar blieb seine Fassade erhalten, aber im Innenbereich wurden die Teppiche und Möbel entfernt, die zur Grund­ausstattung gehört hatten. Denn in der ursprünglichen Farbgestaltung, Anordnung von Möbeln und Interieur spiegelte sich die klare Hierarchie der betreffenden Personen wider. So erhielt der Kaiser eine eigene Sitzgarnitur und einen Tisch genau ge­genüber des Einganges. Dieser Platz war auch durch den Bodenbelag als Mittelpunkt des Raumes gekennzeichnet, obwohl er nicht der eigentlichen Raummitte entsprach. Das Muster und die Farbgebung der Wandteppi­che fanden sich in den Möbelüberzügen wieder. Das ursprünglich an der