71 ebenfalls aus Ziegeln, darüber kam eine acht Zentimeter dicke Beton­schicht aus Portlandzement und über diese ein zwei Zentimeter starker Naturasphalt. Den Abschluss zum Schotterbett bildete ein liegendes Zie­gelpflaster(Abb. 06-04, 06-05). Die Probeviaduktbögen waren bereits im Jänner 1896 in die Reihe der Gürtelviadukte integriert(Abb. 03-08). Für die Großbaustelle am Gürtel wurden Gerüstplateaus und Lehrgerüste errichtet sowie Unmengen von Ziegeln und Mörtel von zahlreichen ArbeiterInnen verbaut(Abb. 03-09, 06-06). Im Jahre 1897 war ein Großteil der Viaduktstrecken und der Überbrü­ckungen zwischen Heiligenstadt und der Josefstädter Straße fertig und so konnte mit den Oberbauarbeiten begonnen werden. Üblicherweise besteht ein Oberbau aus dem Gleisbett und den montierten Gleisen. Bei der Stadtbahn bestand das Gleisbett aus Schotter, die Schwellen aus Holz und die in Fahrtrichtung verlegten Schienen aus Flussstahl. Statt der normalen Stoßverbindung der Schienen hatte man die Stoßfangschiene eingeführt. Durch diese berührte die Lauffläche des Rades nicht den Stoß, dies minimierte das lästige Hammergeräusch beim Befahren und schonte gleichzeitig die Schienen. Außerdem wurden zur Lärmdämmung gerade bei den Eisenkonstruktionen Buckelplatten in die Fahrbahn eingelegt (Abb. 03-10). 23 Vom Währinger Gürtel bzw. von der Station Währinger Straße aus führte die Linie nach einer Kurve vorbei am Frachtenbahnhof Michelbeuern, dessen Station in einem kurzen Einschnitt 24 situiert war, weiter über die Hochbahnstationen Alser Straße und Josefstädter Straße in Richtung Burggasse. Ab Höhe Menzelgasse(Lerchenfeldergürtel) ging die Linie in eine Tiefbahn über. Für die Bauarbeiten in diesem Abschnitt kam das bil­ligste Verfahren, der offene Einschnitt mit teilweise nachträglicher Einwöl­bung, zur Anwendung. 25 Die hierfür nötigen Einschnitte lagen bis zu zwölf Meter unter dem Straßenniveau. Während auf der Strecke von Nussdorf bis zur Burggasse in den Jahren 1896/97 unzählige Ziegel, Bruchsteine und Eisenteile für die Ausgestaltung der Hochbahn verbaut wurden, mussten zwischen Burggasse und der Station Gumpendorfer Straße viel Erdreich ausgehoben und große Mengen von Rundhölzern für die diversen Pölzun­gen verarbeitet werden(Abb. 03-11, 03-13, 06-08, 06-09). Die seitlichen Begrenzungen waren aus grob behauenem Sandstein, die Pfeiler und Brüstungsmauern darauf aus Ziegelsteinen. Ab der Burggasse und bis auf Höhe des Westbahnhofes wurden die Einschnitte mit Ziegel­gewölben geschlossen, gegen Feuchtigkeit abgedichtet und mit Erdreich bis zum Straßenniveau verfüllt. 26