97Waggons kamen Typen nach dem System Belczak und Friedrich Hermannzum Einsatz.25Sowohl die Konstruktion nach Belczak, mit einem zusätzlichen eisernenRahmen für die zweite Öffnungsrichtung, als auch die Variante nach Friedrich Hermann, bei der die Türangeln entsprechend ein- und ausgehängtwurden, musste sehr exakt gefertigt werden, doch beide dürften sichim Betrieb nicht bewährt haben. In der Nachbestellung von 1902 kamennur mehr Schiebetüren zur Ausführung und alle anderen Wagen wurdenumgerüstet.26Beim erhaltenen Wagen Cu 9424 im Technischen MuseumWien wurde im Zuge der Restaurierung die Umstelltüre nach FriedrichHermann rekonstruiert. Die Handwerker hielten sich dabei exakt an diehistorische Vorgabe und arbeiteten mit einer hohen Präzision. Die Türenfunktionierten nach der Fertigstellung so wie erwartet, seit dem Transportzum Ausstellungsort im Museum klemmt der rekonstruierte Mechanismusallerdings. In der Sammlung des Technischen Museums Wien ist ein Modell der Konstruktion von Belczak zu finden.27Die Züge bestanden normalerweise aus je acht Wagen 3. Klasse und zweiWagen 2. Klasse.28Zur Eröffnung der Stadtbahn standen für den Betriebauf den Strecken ohne Vorortelinie 27 Dampflokomotiven und 165 Personenwagen zur Verfügung. Schon im Jahr 1898 zeigte sich, dass dieseAnzahl viel zu gering war. Der Bedarf an einsatzbereiten Fahrzeugen stiegin den folgenden Jahren immer weiter und erreichte im letzten Friedensjahr die Zahl von 135 Lokomotiven und 861 Waggons.Im Jahr 1900 waren am Wochenende 55 Lokomotiven im Planeinsatz, beiacht„Wechsellokomotiven“ wurden die Vorräte an Wasser und Kohleergänzt. Je zwei Wechsellokomotiven standen in Hütteldorf und Heiligenstadt bereit, die weiteren vier waren für Purkersdorf, Praterstern, Klosterneuburg und Kritzendorf vorgesehen. Zwei Lokomotiven standen in Hütteldorf und Heiligenstadt als Reserve und fünf befanden sich zur Reparaturin der Werkstätte. Weitere 20 Lokomotiven waren im Anschlussverkehrnach Neulengbach und Tulln unterwegs.29Für den geringen Verkehr auf der Vorortelinie waren die StadtbahnDampflokomotiven der Baureihe 30 eigentlich zu unwirtschaftlich, daherkamen die kleinen Nebenbahnlokomotiven Reihe 88 und ab 1903 auchleichtere Fahrzeuge zum Einsatz. Mit der Baureihe 178 konnten Züge auchauf den Stadtbahnstrecken geführt werden, im Betrieb auf den Anschlussstrecken hatten sie jedoch aufgrund des kleineren Kessels und der gerin-