100 04-14: Fahrkarten der Wiener Stadtbahn, 1898/99, EA-002663 Nach Abfahrt des Zuges von diesem vorausgelegenen Posten brachte der dortige Blockwärter sein Signal in die Haltstellung, verriegelte es, wodurch ein elektrisches Signal zum Lösen einer Sperre führte. Zusätzlich musste der Zug noch ein isoliertes Schienenstück vollständig überfahren, um eine zweite Sperre zu lösen. Damit war gewährleistet, dass der Blockwärter sein Signal nur dann auf„Frei“ stellen konnte, wenn der Zug seinen Abschnitt vollständig verlassen hatte. 34 Die Schienen der isolierten Gleisabschnitte wurden mit Laschen aus imprägniertem Weißbuchenholz verbunden, die einen deutlich größeren Querschnitt als die Stahllaschen aufwiesen und auf einer Doppelschwelle (ruhender Stoß) gelagert waren, um genügend Tragfähigkeit zu bieten. 35 Die Weichen entlang der Strecke wurden von elektromechanischen Stellwerken aus ferngestellt, die ebenfalls in die Zugsicherungsanlage eingebunden waren. Eine Zugfahrt war somit nur möglich, wenn sowohl die Blockstrecke frei war als auch alle befahrenen Weichen in der korrekten Stellung lagen. Die Weichen wurden mittels elektrischer Antriebe von Siemens& Halske ferngestellt 36 , nur auf der Vorortelinie standen mechanische Weichenantriebe von Stefan Götz& Sohn im Einsatz. 37 In der Sammlung des Technischen Museums Wien sind Weichenantriebe beider Hersteller erhalten. Bald nach Inbetriebnahme der Stadtbahn zeigte sich, dass sich die Erwartungen an den Betrieb nicht erfüllten. Die Strecken erschlossen vorwie-
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Schienenwege in die Moderne : die Wiener Stadtbahn und Otto Wagners
Architektur / Carla Camilleri, Roman Hans Gröger, Bettina Jernej, Sandra Rosenbichler, Thomas Winkler
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