3514STEREOSKOP nach BrewsterPersonen, Statuen, Blumenarrangements und Landschaften anfertigen. DieStereoskope und die stereoskopischen Aufnahmen von Duboscq erntenlobende Erwähnung durch Abbé Moigno inLa Presse. In der Folge beginntsich Paris für das Stereoskop zu begeistern. Währenddessen ist in London – laut Brewster – noch kein einziges Exemplar produziert. Dies ändertsich, als Duboscq im Jahr 1851 ein Linsenstereoskop mit Stereo-Daguerreotypien auf der Londoner Weltausstellung präsentiert. Als Folge davonerhält er zahlreiche Bestellaufträge, und die Stereoskope halten nun auchin Großbritannien Einzug. Wie in Paris bricht in London eine„Stereo-Manie“aus. Angesichts der großen Nachfrage entschließen sich nun auch Londoner Optiker, Stereoskope nach Brewsters Bauart zu produzieren. Brewstertriumphiert, doch genügt ihm das nicht. Er präsentiert sich nun als deralleinige Schöpfer der Stereoskopie und bestreitet in öffentlichen Stellungnahmen praktisch alle Leistungen Wheatstones.Allmählich entdecken die Fotografen in der Herstellung von Stereogrammen ein lukratives Geschäftsfeld. Die Daguerreotypisten machen ihreAufnahmen anfangs allerdings noch auf unterschiedliche Weise. Siearbeiten entweder mit zwei nebeneinanderstehenden Kameras oder siefotografieren ihr Motiv mit einer Kamera, deren Objektiv schwenkbar aufeinem Brett befestigt ist, zwei Mal hintereinander. Dabei erfolgt nach derersten Aufnahme eine geringfügige seitliche Verschiebung der Kamerafür die zweite Aufnahme. Für gewöhnlich beträgt die Verschiebung rundsechs Zentimeter, ein Abstand, der in etwa dem der menschlichen Augen