50 23 Ausrüstung eines Amateurfotografen, 1890 aus einer Grundplatte, auf der eine Vorder- und eine Rückwand sitzen, die durch einen Faltbalg aus Stoff oder Leder miteinander verbunden sind. Dieser Balg gewährleistet die Verschiebbarkeit der Wände zueinander zum Scharfstellen, ohne Licht in die Kammer eindringen zu lassen. In der Vor­derwand der Kamera befindet sich das Objektiv, also eine optische Linse, die das aufzunehmende Bild vergrößert und im Inneren auf die Rückwand der Kamera wirft. Die Rückwand, genannt Mattscheibe oder Visierschei­be, stellt eine milchige Glasscheibe dar, die es erlaubt, das gerade anvi­sierte Bild von außen zu betrachten und durch Verschieben der Vorder- zur Rückwand dessen Schärfe einzustellen. Ein schwarzes Einstelltuch, zum Abdunkeln über den Kopf des Fotografen samt den hinteren Teil der Kame­ra gebreitet, hilft beim Scharfstellen. Laut David zeichnet sich eine Reise­kamera durch geringes Gewicht und eine moderate Größe aus, schließlich muss man sie auf der Suche nach attraktiven Motiven oft stundenlang durch unwirtliche Gegenden schleppen. Fest und widerstandsfähig, dabei so leicht wie möglich gebaut soll sie sein, idealerweise zusammenklappbar, damit sie wenig Platz im Reisegepäck einnimmt. Dasselbe gilt für das bei Landschaftsaufnahmen unverzichtbare Stativ. Eine wichtige Rolle für den Aufschwung der Amateurfotografie spielt die Ent­wicklung der Trockenplatten. Die mit Bromsilbergelatine beschichteten Glasplat­ten, die um 1880 auf den Markt kommen und allmählich an die Stelle der bishe-