54 der Dauer der Belichtung, den verwendeten Platten und dem Entwickler erscheint langsam das aufgenommene Motiv. Zunächst sind die hellen Partien zu sehen, denen immer dunklere folgen. Entscheidend ist es nun, den richtigen Moment zu erwischen, um den Entwicklungsprozess abzubre­chen. Es folgt noch das Abspülen mit Wasser und das Einlegen der Platte in das Fixierbad, um das Negativ zu fixieren. Am Schluss kommt wieder langes Auswaschen. Um seinen Lesern zu gelungenen Aufnahmen zu verhelfen, beschreibt Ludwig David sogar einfache Retuschierungen wie den Umgang mit dem praktisch immer zu hellen und dadurch monoton weißen Himmel: Will man bei Landschaften, deren Himmel am Negativ gleichmässig tief­schwarz ist und daher auf dem Abdruck monoton weiss erscheinen würde, künstliche Wolken erzielen, so kann man die Schichte vor dem Lackieren mit einem in Spiritus getauchten weichen Rehlederfleck stellenweise leicht abreiben und dadurch Wolkenpartien erzeugen. Ist dagegen der Himmel am Negativ lichtgrau und eintönig, so kann man dunklere Stellen aufsetzen, in­dem man die Glasseite des Negatives mit Mattlack überzieht und auf diesem dann nach dem trocknen mit einem ledernen Wischer feines Graphitpulver, geschabten Bleistift, wolkenförmig verreibt. Mit entscheidend für die Qualität der Aufnahmen ist das gewählte Bild­format. Für Landschaftsaufnahmen, so rät der Fachmann, soll das Format aus ästhetischen Gründen keinesfalls zu klein gewählt werden. Das Format macht freilich einen nicht unerheblichen Unterschied im Preis, weshalb es faktisch oft finanzielle Faktoren sind, die das Format begrenzen. Spielen die Anschaffungskosten keine Rolle, empfiehlt der k. u. k. Hauptmann Pizzighelli eine Kamera mit einem Plattenformat von mindestens 18 x 24 Zentimetern. Dieses Format biete dem Landschaftsfotografen mehrere Vor­teile: Es sei groß genug, um in den meisten Fällen gut erkennbare Aufnah­men zustande zu bringen, aber auch klein genug, um bei der Herstellung von Abzügen auf sensibilisiertem Papier mit Viertel-, vielleicht sogar Sech­stelbögen auszukommen. Schließlich sind die zugehörigen Objektive klein genug, dass mehrere von ihnen im Reisegepäck mitgenommen werden können, ohne das Gewicht drastisch zu erhöhen. Allerdings gibt Pizzighelli zu bedenken, dass man bei der Wahl dieses Formats ohnehin nicht mehr in der Lage ist, alle nötigen Teile neben der Kamera einige Doppelkasset­ten mit Platten, das Stativ, diverse Objektive usw. alleine zu tragen. Der Ausweg: ein Lastenträger! Wenn man sich aber keinen Träger leisten kann oder will, muss man zu einem kleineren Format greifen: 13 x 18 Zentimeter