100 sie unbedingt in Bildern festhalten wollen. Die in Berlin ansässige Actien-Gesellschaft für Anilinfabrication, kurz Agfa, die fotografisches Zubehör herstellt, meint in Inseraten, das Beste für die „Photographie im Felde“ bieten zu können: „Unvergängliche Dokumente der großen Zeit erzielt man mit Agfa Photo-Artikeln.“ Die amerikanische Vest Pocket Autographic Kodak, eine Rollfilm-Taschenkamera mit ausklappbarem Balgenobjektiv, wird im angloamerikanischen Raum in unzähligen Exemplaren verkauft und sogar als „Soldier’s camera“, als die „Kamera der Soldaten“, beworben. Sie sei klein, kaum größer als eine Tabaksdose, mache perfekte Aufnahmen und könne von jedermann bedient werden, ohne jedes Vorwissen über Fotografie, heißt es in Inseraten. Tausende Soldaten hätten bereits ein solches Modell an die Fronten mitgenommen, und jenen, die in die Armee eintreten würden, solle man ein solches zum Geschenk machen, damit sie ihre eigenen Bilder vom „Großen Krieg“ aufnehmen könnten. Ein Grund für die Beliebtheit dieser Kamera mag in der einfachen Bedienung liegen, abgesehen von ihrem niedrigen Preis von 7 Dollar 50 in der billigsten Ausführung. Die Kamera ist sofort nach dem Öffnen aufnahmebereit, das beim Aufklappen ausfahrende Objektiv bereits scharfgestellt und es bedarf nur eines leichten Drückens auf den Auslöser, um die Aufnahme zu machen. 5 A 3 UTKOOGDRAAKPVHEICST, POCKET genannt „Soldier‘s camera”, ab 1915
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Es werde Bild! : Geschichte der Fotokamera / Wolfgang Pensold, Eva Tamara Asboth, Otmar Moritsch
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