10656AGFA BOX 44, 1932Um sich gegen die wachsende Konkurrenz branchenfremder Billiganbieterzu wehren, bietet der Fotohandel Käufern, die nicht auf„Qualitätsware undgewissenhafte Beratung eines Fachgeschäftes“ verzichten wollen, Ratenzahlung an:„Die schwierigen Verhältnisse, unter denen heutzutage jedermann zu leidenhat, zwingen zur Sparsamkeit, aber wenn das Leben nicht jeglichen Reizverlieren soll, muß sich der arbeitende Mensch doch irgendeine Liebhaberei, irgendeinen bescheidenen Sport leisten können. Es gibt sicher keinschöneres Vergnügen, als die Amateurphotographie, der sich Viele gernzuwenden würden, wenn sich die erste Anschaffung – Apparat und Zubehör – bewerkstelligen ließe, ohne daß der ganze Betrag auf einmal erlegtwerden müßte.“Trotz der herrschenden Verhältnisse nimmt die Verbreitung von Fotokameras unter Menschen, die das Fotografieren aus rein privaten Gründenbetreiben, zu. Das sieht der Handel mit Wohlwollen. Man ruft die Fotografiezur Volkskunst aus. Mit geradezu sozialistischem Pathos ergeht die Forderung, als„einzige künstlerische Ausdrucksmöglichkeit der breiten Schichten“solle sie von jedem Kulturmenschen beherrscht werden. Zu Unrecht würdedie„Knipserei“gelästert, die„unvergängliche Dokumente“der schönstenStunden des Daseins schaffe. Im Katalog der Wiener FirmaHerlango