43 von den deutschen Herstellern bestellt. Ähnlich wie im Fall des sehr erfolg­reichen SpielsDie Schweiz(Nr. 242) 11 handelte es sich also eher um ein Reisequartett, denn um einHeimatquartett dementsprechend unter vergleichsweise unbedarften politischen Vorzeichen.Durch Österreich heißt ein bemerkenswertes Produkt mit solchem Hintergrund. Herausgege­ben hat es zwar der Mainzer Verlag Joseph Scholz, augenscheinlich waren dessen Autoren jedoch Österreicher. Denn ganz im Sinne des österreichi­schen Heimatschutzes wird hier der Verlust alter Größe beklagt. So erklärt etwa der Text zur KarteEisenstadt larmoyant, dass daseinzige Gute, das der letzte Friedensvertrag uns Deutschen gebracht habe,die Wiederer­werbung des urdeutschen Westungarn, des ‚Burgenlandes sei. 12 Erst später, als die traditionsreiche Wiener Spielkartenfabrik Ferd. Piatnik & Söhne in die Produktion einstieg, wurden Quartettspiele in Österreich produziert bemerkenswerterweise aber keine, die den Trends der deut­schen Verlage folgten. 1965 schließlich, fast 40 Jahre nach ScholzDurch Österreich, produzierte Piatnik etwas in der Art der Heimatquartette. Schönes Österreich/ Beautiful Austria hieß das Spiel, das in einer at­traktiven Doppelkammer-Kassette aufgelegt wurde. Die Kartenmotive sind teilweise identisch mit jenen des Scholz-Spieles, aber aus den vergleichs­weise knapp geratenen Texten ist das schwere Pathos gewichen. Geblie­ben sind landschaftliche und feudale Idylle. Adressaten sind nicht mehr Identität-suchendeDeutschösterreicher, sondern der zweisprachige Titel verrät es die Touristen, die durch Schön- und Hellbrunn, Hall- und Millstatt flanieren. Das Ende der Achtbarkeit Im Interview mit Annette Köger, der Leiterin des Deutschen Spielkarten­museums Leinfelden-Echterdingen, erklärt Werner Seitz, der ehemalige Druckereileiter der Vereinigten Altenburger und Stralsunder Spielkarten­fabriken, wie es zum ersten Automobil-Quartett gekommen ist: Der Verkaufsleiter Karl-Heinz Fritzsche[] kam eines Tages mit Haussers Quartett ,Rennen Rennfahrer Rekorde aus dem Jahr 1939 zu mir und fragte, ob man nicht in diesem Themenbereich ein Kartenspiel für die ASS entwickeln könne. Nachdem sich Herr Fritzsche mit mir geeinigt hatte, was technisch machbar und finanziell vertretbar war, gab der Vorstand, Herr Hans Riesig, trotz Bedenken und Sorge um die ‚Seriosität der Spielkarte grünes Licht für das Autoquartett. 13