78 fie. Bei diesem Flachdruckverfahren wurde das Bild fototechnisch auf eine lichtempfindlich beschichtete Steindruckform übertragen. Die Fotolitho­grafie kam mit zwei bis etwa fünf Farben aus und war damit im Vergleich zur Chromolithografie, bei der manchmal bis zu 15 Farben gedruckt wurden, wirtschaftlicher. Die Kartenmotive nach Fotografien entstanden vermutlich im Rakel-Tiefdruck, der bis etwa 1950 für den kostengünstigen aber hoch­wertigen, einfarbigen Druck von Quartettkarten verwendet wurde. Sehr häufig wurden fotografische Vorlagen im Autotypie-Verfahren ge ­druckt. Ein Beispiel ist dasWeltflug-Quartett von J. W. Spear& Söhne. 21 Diese Technik für den Hochdruck wurde um 1880 entwickelt und als erste im großen Stil für den Druck gerasterter Halbtonvorlagen eingesetzt. 22 Ab den 1930er-Jahren waren Quartette mit fotografischen Abbildungen in meist einfarbigem Autotypiedruck fast die Regel. 23 Besondere Bedeutung für den Farbdruck sollte der Offsetdruck bekommen. Bis heute ist dieses Flachdruckverfahren vorherrschend. Allgemeine Verbrei­tung fand die Technik im deutschen Sprachraum erst nach 1945. Die Vielfalt der Techniken macht eine genaue Bestimmung schwierig. Mit geschultem Auge und einem Vergrößerungsglas kann meist eine Unterscheidung in Hoch-, Tief- und Flachdrucke erfolgen. 24 Welche Reproduktions- und Druck­techniken im Einzelfall gewählt wurden, war letztlich eine Frage der Anfor­derungen und der vorhandenen Infrastruktur in den Verlagen, in der Regel mit dem Ziel einer wirtschaftlichen Herstellung. Die Schachteln der frühen Sammelquartette Das älteste Quartettspiel in der Sammlung ist dasCitaten-Quartett aus der Adolf Sala Luxus-Papier-Fabrik Berlin, das im Zeitraum zwischen 1895 und 1905 aufgelegt wurde. Um zu erkennen, dass besonders auf die Ausführung dieses Spiels Wert gelegt wurde, müssen die Karten nicht erst ausgepackt werden. Ein Blick auf die Schachtel genügt. Sie ist mit weißem Lederimitat kaschiert und mit einer ornamental verzierten Landschaftsdarstellung mit Schwänen in goldenem Prägedruck versehen. Zwei kreisrunde Medaillons mit Porträts von Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller geben einen Vorgeschmack auf die Karten, welche Dichterdarstellungen im selben Stil zeigen(vgl. den Beitrag von Franz Rendl). Das größere Format der Schachtel erlaubte es, die Karten in Fächer im Deckel zu sortieren. Diese Schachtel ist ein besonders luxuriöses Exemplar. Aber auch bei den etwas jüngeren, bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts gebräuchlichen Schachteln handelte es