91 IM SPRITZGUSSVERFAHREN HERGESTELLTE KUNST­STOFFBOX(Unterseite) Wiener Spielkartenfabrik Ferd. Piatnik& Söhne, um 1968 Inv.Nr. 99453 die 1960er-Jahre typisch sind die in Pastelltönen marmorierten und mit individueller Prägung der Verlage versehenen Boxen mit transparentem Deckel. Erst seit etwa 1970 ließ die Individualität weiter nach. Die Schach­tel wurde nun zur großindustriell erzeugten Standardaufbewahrungsbox, der Schmutz und das Hosentaschenmilieu Heranwachsender nichts anha­ben konnte. Quartettspiele nach 1970 In den 1970er-Jahren war die Transformation vom Sammel- zum Stich­quartettspiel weitgehend abgeschlossen. Standardisierung und technische Neuerungen in der Fotografie und der Druckerei machten höhere Auflagen bei geringeren Produktionskosten möglich. Infolge gezielter Marktforschung und neuer Themen steigerte sich der Absatz noch weiter. 44 Dies alles fällt zusammen mit der ersten offiziell geänderten Spielregel. Vielleicht können die Quartettspiele, die um 1970 erschienen sind, als die ersten angesehen werden, bei denen ökonomische Gesichtspunkte die Gestaltung stärker be­einflusst haben als die Intention, ein ästhetisch ansprechendes und qualitativ hochwertiges Lernspiel anzubieten. Von Maßnahmen, die Produktionskosten gering zu halten, berichtet Werner Seitz am Beispiel der ASS: Anstelle des klassischen Spielkartenkartons wurde seit den 1960er-Jahren ein dünnerer Karton verwendet. Zudem wurde die Anzahl der Karten im Spiel von 36 auf 32 verringert, sodass drei Quartettspiele auf einen Bogen passten. Das letzte Quartettspiel mit 36 Blatt erschien bei ASS im Jahr 1969. 45