121 schung durchaus respektiert, wenn nicht gar gefürchtet: Für die Frau seien Komfort, Sicherheit und Eleganz[] wesentlich, sie ist es aber auch, die rechnet[]. 17 Außer diesen Mutmaßungen finden sich indes keine sys ­tematischen Untersuchungen nach dem Kaufverhalten von Männern und Frauen beziehungsweise nach dem Entscheidungsprozess von Ankäufen in Familien. Geschlecht tauchte aber in den Antworten der Interviewten immer wieder als Aspekt auf, zum Beispiel wenn die Bedeutung des Automobil­besitzes von Männern für den Erfolg bei Frauen hervorgehoben wurde. 18 Für die neuen AutobesitzerInnen gab es ein eigenes Angebot an Büchern, Zeitschriften und Artikeln in Tageszeitungen, die bei der Anschaffung eines Automobils zu Rate gezogen werden konnten. 19 Auch die Werbung der Produzenten spielte eine wichtige Rolle. Die Bilder waren das Material, aus dem die Quartettkarten-Hersteller ihre Zusammenstellungen machten. Bil­der hatten in der Werbung zu Beginn des 20. Jahrhunderts nur eine unter­geordnete Rolle gespielt, jetzt wurden sie zu den Trägern der Botschaften. Werbepsychologen und Marktforschung wurden bereits seit der Zwischen­kriegszeit eingesetzt. Doch während in den USA die ersten Marketing-Stan­dardwerke bereits in den 1920er-Jahren erschienen waren, entwickelte sich das Feld im deutschsprachigen Raum erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Die erste Absatzkrise 1966/67 fand ihren Niederschlag im 1971 veröffentlichten ersten deutschen Marketing-Lehrbuch, das nicht mehr die Produktionskapa­zität, sondern die Nachfrage in den Mittelpunkt stellte und zum eigentlichen Engpass im Verkauf erklärte. DieSegmentation beziehungsweise die Ausdifferenzierung unterschiedlicher Konsummilieus, die mit den Produk­ten bedient werden sollten, setzte Ende der 1960er-Jahre verstärkt ein. 20 In genau diesem Kontext einer Konsumgesellschaft mit sich ausdifferenzieren­den Konsummilieus und einer Tradition der männlichen Motorisierung sowie dem damit verbundenen Automobilkaufauftrag für Männer entwickelten sich die Autoquartette ab den späten 1950er-Jahren zu einem Spielspaß für Jungen und männliche Jugendliche. Das Spiel mit Charakteren In seiner Erinnerung an die Zusammenstellung des ersten Automobil-Quar­tetts für ASS ergänzte Werner Seitz seine Darstellung des großen Wunsches nach einem Automobil mit dem Zusatz,[] warum nicht ein Quartett, bei dem es um nichts anderes ging als um das Automobil und dessen technische Leistung? 21 In der Erinnerung an das Spiel mit Auto-Quartetten ist dieser Vergleich von technischen Daten zumeist sehr prominent vertreten, tatsäch-