217Funkverkehr der Reichswehr mit Enigma-VerschlüsselungEnde der 1920er JahreEine gewissermaßen systemisch bedingte Schwäche der Enigma resultiertaus dem Umstand, dass die Exemplare der verschiedenen Einheiten einesVerbands identische Maschineneinstellungen verwenden müssen, um miteinander kommunizieren zu können. Die Einheiten müssen dazu von derzentralen„Chiffrierstelle im Reichswehrministerium“ in Berlin regelmäßigmit vorgedruckten„Schlüsseltafeln“, die die vorzunehmenden Einstellungen für einen Monat im Voraus enthalten, versorgt werden. Die Verteilungeiner Vielzahl solcher streng geheimen Unterlagen beinhaltet jedoch einhohes Risiko, dass sie dem Gegner in die Hände fallen. Übermittelt werden sie deshalb durch besondere militärische Kuriere; eine Beförderungmit der regulären Post, der Feldpost oder ganz allgemein mit Flugzeugenist ausdrücklich verboten.