31 keine, wird die Maske auf dem Bogen um eine Zeile runtergeschoben und neuerlich über sechs Zeilen hinweg abgeglichen. Liefert der ganze erste Bogen kein Ergebnis, folgt der nächste. Tauchen die Ähnlichkeiten letztlich auf einem Bogen auf, ist die Walze, die rechts liegen muss, samt der Drehstellung, in der sie steht, gefunden. Im Zuge eines derartigen erfolgreichen Abgleichs lassen sich dann gleich auch Steckerverbindungen rekonstruieren. Nun fehlen noch Lage und Stellung der mittleren und der linken Walze. Zu ihrer Bestimmung bedient sich Rejewski zunächst einer manuellen Metho­de. Er testet auf einer der nachgebauten Enigmas alle 1.352 Maschinen­stellungen händisch aus, die die verbleibenden beiden Walzen zur bereits identifizierten rechten Walze einnehmen können. An jeder der Stellungen tippt er die sechs Chiffren aktueller Spruchschlüssel ein, bis zwei Mal hin­tereinander dieselben drei Buchstaben auftauchen der Spruchschlüssel. Ist dies der Fall, kann er sichergehen, Klartext vor sich zu haben, und das bedeutet nicht weniger, als dass die Walzen der Nachbau-Enigma, mit der er arbeitet, an der gesuchten Schlüsselstellung stehen. Um den Ablauf zu beschleunigen, ersetzt Rejewski in weiterer Folge die händische Suchmethode durch einen Katalog, nach dessen Fertigstel­lung er die gesuchten Walzen und ihre jeweilige Stellung relativ einfach nachschlagen kann. Was ihm jetzt noch fehlt, sind die aktuellen Ringstellungen. Um sie heraus­zufinden, bedient er sich der so genanntenANX-Methode. Aus Erfah­rung weiß er mittlerweile, dass viele deutsche Sprüche streng korrekt mit ANX beginnen nämlichAN zur Adressierung des Empfängers undX anstelle einer Leerstelle vor dem darauffolgenden Namen. Die Anrede­phrase ist naturgemäß auch immer an der in etwa gleichen Stelle positio­niert, nämlich am Beginn der Nachricht. Rejewski sucht also einen chiffrierten Funkspruch, von dem er annimmt, dass er diese Anredefloskel enthält. Und um die drei Chiffren zu finden, hinter denen sich die Klarbuchstaben ANX verbergen, rattert er alle 17.576 möglichen Maschinenstellungen von 01-01-01 bis zu 26-26-26 im Schnell­durchgang durch. Er hält dazu die Taste der ersten Chiffre gedrückt und dreht gleichzeitig die rechte Walze fortlaufend um je einen Dreh­schritt weiter, bis am Anzeigefeld ein A aufleuchtet. Beim Eintippen der nächsten Chiffre müsste ein N aufleuchten, so es sich um die gesuchte Maschinenstellung handelt. Ist dies nicht der Fall, geht er einen Dreh­schritt zurück, hält weiter die erste Chiffre gedrückt bis zum nächsten A und probiert neuerlich, ob ein N folgt. Er wiederholt dies so lange, bis anschließend bei gedrückter zweiter Chiffre ein N auftaucht. Leuchtet