56 20 Den Äther nach Morsezeichen durchsuchen. Funkhorchstation der Royal Air Force jeder kleine Fehler jeglichen Entschlüsselungsversuch zunichte macht. Sind einzelne Morsezeichen nicht genau zu verstehen, muss dies ange­merkt werden, fallen Zeichen gänzlich Störungen zum Opfer, ist exakt anzugeben, wie viele versäumt wurden. Gleichzeitig gilt es zu verhindern, versehentlich ein Zeichen einer Nachbarfrequenz mitzuerwischen, was natürlich auch jeglichen Entschlüsselungsversuch zum Scheitern verurteilen würde. Ein feines Gehör und höchste Konzentration sind nötig. In den Anfängen ist es zudem noch recht schwierig, genügend brauchba­res Spruchmaterial zum Schlüsselbrechen zu sammeln. Die Heeresstellen in Deutschland kommunizieren weitgehend über sichere Telegrafenleitun­gen, ihr Funkverkehr fällt in diesen Tagen äußerst gering aus, und wenn sie funken, wechseln sie oft Frequenzen und Rufzeichen. Die Sprüche, die aufgefangen werden können, gelangen durch Motorradboten oder über eine Fernschreibverbindung nach Bletchley Park. In Hut Six wird jeder die­ser Sprüche unter Anführung der Frequenz, auf der er empfangen wurde, sowie seines Rufzeichens registriert. Dann folgt die Auswertung. Nachdem sich die Chiffren noch nicht entziffern lassen, widmet sich der Mathematiker Gordon Welchman dem Spruchkopf, der jedem Funkspruch vorangestellt ist. Dieser enthält unter anderem die Kenngruppe, die für den Schlüsselkreis steht, dem der Funkspruch angehört. Sie wird von deutschen