89 34 Enigma­Nachrichten Top Secret Ultra schreibleitung nach London, wo der Submarine Tracking Room infolge des Sprudelns der geheimen Nachrichtenquelle immer effizienter funkti ­oniert. Die einlangenden Funksprüche geben laufend neue Hinweise auf deutsche U-Boote, welche auf der stetig aktualisierten Lagekarte neben britischen Kriegsschiffen, diversen Schiffskonvois wie auch einzeln fahren­den Frachtschiffen verzeichnet werden. Wie auf einem magischen Schirm gibt die Karte das Geschehen fast in Echtzeit wieder. Dadurch lassen sich gezielte Maßnahmen in die Wege leiten, die zu einem deutlichen Rück­gang an Schiffsverlusten führen: Manchmal werden bedrohte Konvois um ­geleitet, sodass die lauernden U-Boote ins Leere laufen. Mitunter werden Gegenangriffe geführt, wobei man sich dabei immer um Tarnung bemüht. Hat man die Position eines U-Bootes ausgemacht, schickt man zuerst ein Aufklärungsflugzeug an die Stelle, um den Schein zu wahren und nach außen hin den Eindruck zu vermitteln, man habe das Boot zufällig aus der Luft entdeckt. Erst dann wird es bekämpft. Die deutsche Seite soll auf kei­nen Fall Rückschlüsse darauf ziehen können, dass man ihre Funksprüche mitliest; zu wichtig ist die erschlossene Quelle, als dass man ihr Versiegen riskieren dürfte. Aus diesem Grund unterliegt alles, was mit der Enigma zu tun hat, nach wie vor allerstrengster Geheimhaltung. Für Berichte aus Bletchley Park wird der höchsten GeheimhaltungsstufeTop Secret noch das WortUltra angefügt. Die Enigma istTop Secret Ultra. Gleichzeitig macht der Kriegsverlauf klar, dass in Bletchley Park Kapazi­täten fehlen, um den Arbeitsaufwand bewältigen zu können. Das gilt für Bombes wie für Personal. Da offizielle Stellen wenig Bereitschaft zeigen, Personal abzustellen und Unterstützung zu leisten für eine Organisation, deren Zweck nicht bekannt ist und auch nicht bekannt werden darf, wenden sich die Kryptologen um Turing mit der Bitte um Mittel direkt an den britischen Premierminister Winston Churchill. Churchill, der große