13Die Depots des Technischen Museums Wienund ihre GeschichteHelmut LacknerDie Depotsituation nach Generalsanierungund Wiedereröffnung 1999Museen sammeln, und wenn sie viel gesammelt haben, dann brauchensie ein Depot. Sammeln, Bewahren und Erschließen sind Grundaufgaben der Museen, die erst das Ausstellen und Vermitteln ermöglichen.Wenn dann auch noch große und schwere Objekte, wie Lokomotiven,Flugzeuge oder Maschinen, gesammelt werden, die zudem in der Regel erst dann ins Museum kommen, wenn sie ihren Verwendungszweckeingebüßt haben, wird die Lagerung dieser Objekte im Museumsdepotzu einer permanenten Herausforderung, da in der Regel nur ein geringer Teil der gesammelten Objekte in der Schausammlung des Museums den BesucherInnen präsentiert wird. Für die Trennung zwischeneiner öffentlich zugänglichen Präsentation und der nur einem ausgewählten Personenkreis vorbehaltenen Depotsammlung ist es zunächstunwesentlich, ob dies aus Gründen einer Differenzierung zwischenqualitativ hoch bewerteten und weniger aussagekräftigen Objektenoder wegen der schieren Quantität der Sammlung erfolgte.Letzteres gab bei der Gründung des Technischen Museums Wien denAusschlag, Depoträume im Dachgeschoss vorzusehen. Als kulturhistorisches Museum, das vor allem Objekte aus der Epoche der Industrialisierung des 19. und 20. Jahrhunderts sammelt, blieb die Depotfragevon Beginn an ein ständiger Begleiter der Museumsgeschichte.Bereits vor der Gründung des Technischen Museums 1908/09 bestanden in Wien einschlägige Sammlungen und Museen. Wilhelm Exner,der Initiator des Museums, versuchte bereits im späten 19. Jahrhundert die vorhandenen Institutionen in einem neuen Museum zu zentralisieren. Er selbst hatte seit 1889 mit dem„Museum zur Geschichteder österreichischen Arbeit“ einen ersten Baustein gelegt. Zum Teil inDachbodendepot des Technischen Museums Wien,vor 1992, TMW-Archiv