109 Beispiele für durchgeführte Maßnahmen Die theoretischen Ausführungen über die Notwendigkeit transportsichern­der Maßnahmen an Objekten sollen nun anhand einiger ausgewählter Beispiele anschaulicher gemacht werden. Abschließend wird die Bearbei­tung eines unserer besonders bedeutenden Objekte, des Motorflugzeugs PischofAutoplan, detaillierter ausgeführt. Unter Maßnahmen zur Stabilisierung von Objekten fällt eine ganze Reihe unterschiedlicher Schutzvorkehrungen vor mechanischen Schäden, deren Bandbreite von minimalen Sicherungsmaßnahmen bis hin zu umfassenden Eingriffen reicht. Einfachste grundlegende Maßnahmen, die bei der De­potübersiedlung am häufigsten durchgeführt wurden, waren Fixierungen von beweglichen bzw. losen Objektteilen und das Verpacken gefährdeter oder beschädigter Bereiche. Eine einfache Maßnahme zur Stabilisierung bei Beschichtungen ist das Aufbringen einer wieder abnehmbaren dünnen Papierschicht über sich ablösende Bereiche oder gebrochenen Objektteilen. Ein Beispiel für diese Art der Notsicherung ist das benzinbetriebene Halbkettenfahrzeug Citroën-Kégresse. Das Fahrzeug mit Kettenantrieb und Kufen war in den 1930er-Jahren als einer von drei solchen Postautobussen am Arlberg im Einsatz. Die vielen großen Sprünge und Blasen in der Lackierung konnten durch partielles Aufbringen von Japanpapier für den Transport in das neue Depot und eine temporäre Lagerung ausreichend gesichert werden. Besonders Zinkoberflächen sind oft von großflächigen Abhebungen bzw. von Verlusten der Beschichtung betroffen. Dies war beispielsweise bei eini­gen Benzintanks für Flugzeuge oder einem Abdeckblech an der Unterseite des Mercédès Électrique(System Lohner-Porsche) von etwa 1908 der Fall. Ein besonders eindrückliches Schadensbild an einer Beschichtung auf Kunst­stoff fand sich in der Fahrerkabine des Elektro-Klein-LKW(Smith's Electric Vehicles Ltd.), Erstzulassung 1969. Die Innenraumbeschichtung, aufgetragen auf einem glasfaserverstärkten Polyesteruntergrund, löste sich an der gesam­ten Oberfläche ab, viele Bereiche waren bereits verloren. Durch die nur mehr lose haftenden und in Teilen herabhängende Beschichtung bzw. durch die Schüsselbildung der Farbschicht mit hochstehenden fragilen Schollenrändern war in diesem Fall eine einfache Notsicherung mit Japanpapier nicht möglich. Die Beschichtungen mussten durch Einbringen eines Klebemediums, Wärme und kontrolliertem Druck angelegt und gefestigt werden.