44 3 Le 5 dGerÜ, RmTitEFL:eWdeidrkmieulsntgickaenreiKronprinz Ferdinand Inschrift:Hoch lebe Ferdinand unser Verehrtester Kronprinz. Michael Hoffer, Salzburg, um 1820 Inv.Nr. 89955 Schildpatt oder an Wolle und Federn. Bei diesem Stück handelt es sich um einen Werkstoff, der vor rund 200 Jahren die Bühne betrat und sich bis heute in kunstgewerblichen Nischen erhalten hat, denFederkiel, jedoch nicht in seiner Anwendung als Schreibfeder, sondern als Stickmaterial. Er ist dort zu Haus, wo auch die Trachtenmode daheim ist, vor allem im Tiroler und im Salzburger Raum. Doch nicht jeder Federkiel ist geeignet, sondern nur die imposanten Pfauenschwanzfedern. Diese werden zu lan­gen Fäden gespalten oder zerspleißt und das biegsame, geschmeidige, nahezu unzerreißbare Material danach auf Leder verstickt. Die Federkiele lassen sich auch einfärben, wodurch eine größere Vielfalt an Stickereien ermöglicht wird. Während der Gürtel keinem bestimmten Anlass zugeordnet werden kann, weist eine Glasmalerei aus dem Jahr 1839(Abb. 37) auf ein ganz bestimmtes Ereignis. Der Becher mit der Inschrift:Heil König Ferdinand! ruft Ungarns Genius Er bringet Segnend ihm des Reiches Jubelgruss. entstand zur Krönung des österreichischen Kronprinzen Ferdinand zum König Ferdinand V. von Ungarn im Jahre 1830. DasF erscheint wie in einer Monstranz. Das Kuriosum am Rande: Vater Franz I. hatte seinen Sohn Ferdinand 1830 zum König von Ungarn krönen lassen, um ihm mehr Wertschätzung und Anerkennung zu verschaffen. Dabei trug er selbst die ungarische Königskrone. So entstand die absurde Situation, dass es in den Jahren 1830 bis zum Tod Franz I. im Jahr 1835 zwei gekrönte Könige von Ungarn gab.