116 für Glanzbilder verwendet wurden. Die Lithographie ist weder ein Hoch­noch ein Tiefdruck, sondern ein Flachdruck. Es wird nicht geschnitten und auch nicht gestochen, sondern auf einen eigens präparierten Stein gezeichnet. Der danach eingefärbte Stein fungiert als Druckplatte. Neben den bildlichen Darstellungen erzählen die Aufschriften Unterneh­mensgeschichte.Neuss Brothers, eineregistered Trademark, ist zu lesen,have sold this quality in the States for 20 years. Einige der kleinen Würfel tragen die InitialenH.F., andere den NamenA.B. Reumont. Hubert Friedrich Neuß war ein Nadelfabrikant in Aachen, ebenso wie sein Bruder Heinrich Josef. Der in New York geborene Deutsch-Amerikaner Arthur Boyd Reumont hatte in die Neuß-Dynastie eingeheiratet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ging das Unternehmen Neuss Brothers wie viele andere Aachener Nadelfabrikanten auch in die Rheinische Nadelfabriken AG über. Mit diesen kleinen Pin-Boxes wurde nicht nur qualitativ hochwertiges euro­päisches Handelsgut, in diesem Fall deutsche Nadlerware aus Aachen, nach Übersee geschickt, sondern gleichzeitig gingen auch Raffaels Engel auf die Reise und brachten auf diesem Weg europäisches Kunst- und Kul­turgut nach Amerika. Dieser Zusammenhang dürfte jedoch bereits damals verlorengegangen sein. Heutige Angebote auf Online-Verkaufsplattfor­men bieten die Pin-Cubes hin und wieder mit einemCherub an, Raffael wird nicht erwähnt. Wie gesagt, wer denkt heute schon an Raffael? 1 D 0 e 8 ckHeEl:RZEFnÖgeRlMaIuGsEdDerOSSixEtimni-it schen Madonna/Raffaels Engel Pappkarton, mit aufgeklebtem Glanzbild Unbekannt, um 1900 Inv.Nr. 80990/21