118Raffael:„Madonna della Sedia“Bleiben wir noch eine Weile bei Raffael, denn der hat noch anderes imRepertoire, das sich hervorragend als Sujet für Gebrauchsgegenständeeignet(e). Die„Madonna della Sedia“, auch„Madonna della Seggiola“(„Madonna vom Stuhle“) steht in ihrer Berühmtheit der„SixtinischenMadonna“ kaum nach. Das hier kreisrunde Format des Gemäldes, dasMaria mit dem Jesuskind und Johannes dem Täufer zeigt, scheint für dieReproduktion auf bestimmten Gegenständen geradezu prädestiniert, fürMedaillons etwa, mutet es selbst doch wie eine Art Medaillon an.„Tondo“, so nennen die Italiener dieses Bildformat, eine Scheibe also.Die„Madonna della Sedia“, benannt nach der charakteristischen Stuhllehne vorne links im Bild, entstanden in den Jahren 1513–1514, befindetsich heute im Palazzo Pitti in Florenz(Abb. 110). Sie hat Repliken ohne Zahlerfahren, zum Teil auch in rudimentärer Form, in der ganzen Bandbreiteverfügbarer Materialien und Herstellungstechniken.1(„1M0aRdaofnfaneal:d„eMllaadSoengngaiodlae”llaodSeedria”„Madonna vom Stuhle”), Palazzo Pitti,Florenz, 1513–1514/Wikimedia Commons