166 Antonio Canova:„Theseus besiegt den Zentauren“ Der Minotauros ist tot! Das war eine Sensationsnachricht, hatte doch Theseus, der griechische Held und spätere König von Athen, das menschenfressende Ungeheuer, eine Kreatur mit menschlichem Leib und dem Kopf eines Stieres, zur Strecke gebracht. Nach vollbrachter Tat fand Theseus mit Hilfe des Fadens der Ariadne aus dem berüchtigten kretischen Labyrinth wieder heraus. Dafür wurde die Helferin zunächst von dem dankbaren Helden geliebt, dann verstoßen und nach Naxos verbannt. Wir erinnern uns. Doch nicht diese Heldentat nahm der italienische Bildhauer Antonio Canova zu Beginn des 19. Jahrhunderts zum Motiv für eine seiner bekanntesten Monumentalplastiken aus weißem Carrara-Marmor. Nein, ein anderes Mischwesen ist neben Theseus der Hauptdarsteller, ein Zentaur(auch Kentaur, Centaur), ein Wesen mit einem Pferdeleib, dem ein menschlicher Oberkörper entwächst. War der Minotauros ein Unikat, so gab es von den Zentauren ein ganzes Volk, das als besonders wild, roh und zügellos galt. In der berühmten Zentaurenschlacht mit dem kultivierteren Volk der Lapithen mischte auch Theseus mit und hatte entscheidenden Anteil an der Zentauren-Niederlage. Soweit der antike mythologische Hintergrund. 1 „T 5 h 9 eAsenutosnbioesCieagntodvean: Zentauren”, KHM Wien, 1805–1819/ KHM-Museumsverband
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Ikonographie und Technik : ... oder wie die Bilder auf die Objekte
kommen / Mechthild Dubbi
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