1901-07: Ansicht auf den zugeschütteten Donaukanal nach dem Projekt vonFlattich& Prangen, ÖStA, AVAFHKA, Verkehr, Varia Stadtbahn, Karton 5,Wiener Stadtbahnen 1883, BeilageUm beliebte Ausflugsziele miteinbeziehen zu können, entwickelte Flattichvom Karlsplatz über die Lastenstraße durch den neunten Bezirk bis zumTürkenschanzpark eine Lokalbahn, die sich sodann in drei Äste gabelte,um Dornbach, Döbling und den Kahlenberg zu erreichen. Bei der StationWähringer Straße der Gürtellinie war ein entsprechender Knotenpunkt mitdieser Lokalbahn eingeplant.Einen spektakulären Ansatz lieferte Flattich schließlich bei den grundsätzlichen Betrachtungen hinsichtlich der Entwicklung Wiens, da er die Existenzdes Donaukanals in Frage stellte. Dieser sollte zugeschüttet und das sogewonnene Land für neue Bauprojekte genützt werden.19Die StudieFlattichs blieb ohne Umsetzung. Er legte jedoch 1886 ein adaptiertesKonzept für die Errichtung einer Wiener Stadtbahn vor.Im Gegensatz zu dieser weitreichenden Vision Flattichs erarbeitete dasWiener Stadtbauamt ein eigenes Konzept. Grundlage dieser Planungenwar eine zweigleisige Gürtelbahn vom Südbahnhof über Matzleinsdorfund den Gürtel bis zur Franz-Josefs-Bahn und weiter zur Nordwestbahn.Zur Verbindung des Süd- und Staatsbahnhofes mit der Innenstadt sollteeine viergleisige Tunnelstrecke durch die Heugasse bis zum Schwarzenbergplatz, von dort weiter unter der Lastenstraße bis zu den beidenMuseen, zwischen diesen durch, quer durch die Innenstadt bis zumDonaukanal führen. Mit einem Ast in Richtung Rossau und Nordwestbahnhof wäre der Linienschluss hergestellt worden. Schließlich war nocheine Wientallinie bis zum Schwarzenbergplatz geplant.20