53brücke – und schneidet die beiden Seitenuferzonen in einem Winkel vonca. 30 Grad ein. Da hier eine größere Spannweite zu überbrücken war alsbei einer orthogonal verlaufenden Brücke, benötigte man eine Zwischenstütze, die im Flussbett steht. Die Brücke ist ein Fachwerk aus Eisen, vonWagner geplant und ausgeführt. Der sogenannte„Zollamtssteg“, der sichgekonnt in den Bestand eingliedert, stammt jedoch nicht aus Wagners Feder, sondern von den Architekten Friedrich Ohmann und Josef Hackhofer;gebaut wurde er von Anton Biró.40Dieses Ensemble harmoniert perfektmiteinander und ergibt ein stimmiges Bild, trotz der unterschiedlichenFunktionsaufgaben, die an die jeweiligen Konstruktionen gestellt wurden.Die gesamte Donaukanallinie ist etwa 5,6 Kilometer lang und verläuftgänzlich unterirdisch entlang dem regulierten Donaukanal, wobei alleStationen als Galerie mit Ausnahme der jeweiligen Endstationen ausformuliert sind. Diese waren als reine Personenstationen geplant und ausgeführt und es erfolgte keine Nutzung für die Güterversorgung. Wie bei denbereits besprochenen Stationen, die ebenfalls Tiefbahnstationen waren– wie beispielsweise auf der Wiental- und der Gürtellinie – wurden auchdiese Stationen durch ein oberirdisch gebautes Stationsgebäude erschlossen, sodass man über seitlich gelegene Treppenhäuser zu den jeweiligenPersonenperrons hinabstieg. Allerdings unterscheiden sich die Stationsgebäude der Wientallinie und der Donaukanallinie in ihrer äußeren Bauformmassiv, obwohl diese die gleiche Bauleitung betreute.Bei den Stationen der Wientallinie spielte die quadratische Grundformeine wesentliche Rolle. Man erkannte die Gebäude trotz der anschließenden Treppenhäuser als Pavillons mit quadratischem Grundriss. DieTreppenhäuser hielten sich im Gesamtensemble dezent im Hintergrundund wurden nicht betont. Im Gegensatz hierzu treten die Treppenhäuserder Donaukanallinie sichtbar an der Fassade in den Vordergrund, und dasGebäude verliert dadurch seinen Charakter als freistehender Pavillon. Espräsentierte sich hier wesentlich richtungsweisender in der Gesamtumgebung. Ausschlaggebender Grund hierfür war wohl letzten Endes auchdie Überlegung, wie sich das Gebäude am besten in die Galerie und dieUmgebung des Donaukanals integrieren lassen würde. Die Galerien warendurch eine leichte Eisenkonstruktion überdacht und wurden neben densteinernen Pylonen mit Hilfe einer leicht wirkenden Eisenkonstruktiongestützt.Bei allen anderen Linien wurden die Gebäude mittig über den Perronsplatziert, sodass die Treppenhäuser hinter den Stützmauern in die Tiefe