118 zum Nordbahnhof sowie von Gersthof über Währing zum Schottentor und weiter zum Stephansplatz. Erst für eine spätere Phase sah Musil Verbindungen von Favoriten zum Karlsplatz, von St. Marx via Hauptzollamt zum Stephansplatz und vom Schottentor nach Hernals vor. Die Unterfahrung der Ringstraße vom Karls­platz bis zum Schottentor sollte dem Ring bis zum Donaukanal folgen und weiters durch die Brigittenau, dann über eine geplante Donaubrücke bis Floridsdorf reichen. Doch auch diese Pläne wurden vor dem Kriegsausbruch 1914 nicht mehr umgesetzt, sodass die Stadtbahn mit Fortdauer des Krieges aufgrund des Kohlemangels in immer größeren Intervallen verkehren musste. Als mit Kriegsende die Notwendigkeit, Fern- und Güterzüge von einem Bahnhof zu einem anderen durch die Stadt zu bewegen, wegfiel, wurde schon bald überlegt den Betrieb ganz still zu legen. Zwar gab es im nunmehr republikanischen Staatsamt für Heereswesen im August 1919 die Idee, basierend auf den Plänen aus der Vorkriegszeit eine Neuausrichtung der Stadtbahn durchzuführen und sie nach der Elektrifizie­rung mit denprojektierten Untergrundbahnlinien zu verbinden. 11 Doch aufgrund des finanziellen Engpasses der Wiener Verkehrskommission konnten auch diese Konzepte nicht umgesetzt werden; deshalb sprang die Gemeinde Wien ein um die Stadtbahn zu erhalten und auf einen moder­nen Standard zu bringen. Das Angebot an die Wiener Verkehrskommission im Jahr 1923 sah nicht nur die Übernahme der Gürtel-, der Wiental- und der Donaukanallinie vor, sondern enthielt auch die Zusage zu deren Elektrifizierung sowie für die Errichtung des Verbindungsbogens zwischen der Nussdorfer Straße und der Friedensbrücke. Für den Betrieb wurde ein eigenständiger Stadtbahn­wagen entwickelt, aus dem schließlich die legendäre SerieN hervor­ging. Im Zuge der Planungen für die Elektrifizierung konnten zudem bei der Nussdorfer Straße sowie bei Hietzing Übergänge von den Stadtbahn­auf die Straßenbahnlinien eingerichtet werden. Im Jahr 1924 erhielt die Gemeinde Wien schließlich die Konzession für den Betrieb auf den Stadtbahnstrecken für 30 Jahre erteilt. Die Arbeiten an den elektrischen Oberleitungen begannen unmittelbar danach. Die ersten Züge verkehrten ab Juni 1924 zwischen Hütteldorf und der Alser Straße, allerdings noch ohne Liniensignal. Erst die Fertigstellung der Oberleitun­gen auf den weiteren Streckenabschnitten bis 25. Oktober 1925 führte zur