Zum Buch 11 Frauen und Männer haben die Geschichte gemeinsam geprägt, auch die Technikgeschichte allerdings arbeiteten Frauen oft im Verborgenen manchmal in ihrer Eigenschaft alsAssistentin bekannter Techniker und Wissenschaftler, manchmal im Privatbereich, doch nur wenige erhielten auch die ihren Leistungen gebührende Anerkennung. Die Gründe dafür sind vielfältig: Der Lebenszeitraum und die jeweils gesellschaftlichen Gegebenheiten wie der erschwerte Zugang zu höherer Bildung waren in den vergangenen Jahrhunderten sicherlich ebenso ausschlaggebend wie der Eingriff in vermeintlichmännliche Domänen wie Technik oder Wissenschaft. Bereits in den 1970er-Jahren wurde damit begonnen, die Gleichsetzung von Technik mit dem Männlichen und somit auch den Technikbegriff zu hinterfragen. In weiterer Folge entstand eine Wissenschaftsrichtung, die sich über die Frauenforschung hinaus mit den Fragen der technik­geschichtlichen Genderforschung beschäftigte. Moderne Forschungs­ansätze bemühen sich um neue Perspektiven wie die Hinterfragung von Geschlechterkategorien, um weitere Stereotypisierungen zu vermeiden. Auch im ehemals männlich geprägten Technischen Museum Wien hat sich ein Wandel bzw. eine Geschlechtergleichstellung vollzogen: Be­suchten früher großteils Männer die Hallen der Technik, liegt heute der Frauenanteil sowohl bei den BesucherInnen als auch bei den Museums­mitarbeiterInnen knapp über 50 Prozent. Seit 2004 bietet das Technische Museum Wien eine Führung unter dem TitelPatente Frauen an. Die Nachfrage hierfür war groß, ebenso der Wunsch, über das Wirken von Frauen in der Technik nachzulesen. Über historischeRole Models wie Marie Curie und Lise Meitner wurden schon etliche Biografien geschrieben, die deren Leben und Wirken aus den verschiedensten Blickwinkeln betrachten. Auch abseits weiblicher Wissenschaftsprominenz arbeitete eine große Anzahl an Frauen in männ­lich konnotierten Terrains, ohne breitenwirksame Beachtung zu finden.